An der Stelle am oberen Lago Maggiore, an der das Gewässer am schmalsten ist, befindet sich die hübsche, etwa 5.000 Einwohner zählende Gemeinde Cannobio.
Das Städtchen kam im Mittelalter zu einem gehörigen Reichtum, als es aufgrund seiner günstigen Lage zu einem Umschlags Platz für Waren wurde, die über die Alpen transportiert werden sollten.
Cannobio ist ein echtes Kleinod
Doch protzt Cannobio nicht mit seinem Wohlstand. Die Gemeinde sorgt jedoch dafür, dass jede Ecke und jeder letzte Winkel des Orts sauber und in gutem Zustand gehalten wird. Und in der Tat, Cannobio ist ein echtes Kleinod. Es gibt keinen Durchgangsverkehr, was die Gemeinde zu einem Hort der Erholung macht und gleichzeitig dafür sorgt, dass man im Ort nach Lust und Laune spazieren und bummeln kann.
An der Uferpromenade, von der aus der Seeblick schöner kaum sein könnte, stehen viele gut erhaltene Häuser. Die sich die Händlerfamilien damals zugelegt haben, als das Geld nach Cannobio kam.
Der beste Tag ist der Sonntag
Weil durch den Handel auch viele Menschen geschäftlich nach Cannobio kamen, sprach es sich damals auch schnell herum, was für ein toller Fleck Erde dieser Ort ist und natürlich damals schon war. So wurde die Siedlung schon im Mittelalter als Reiseziel in ganz Italien berühmt. Da es sich dabei in erster Linie reiche Familien und Clans aus dem nahen Mailand oder dem entfernten Rom handelte, nahm der Wohlstand in Cannobio immer weiter zu.
1522 erhielt der Ort eine weitere Attraktion: die Marienpietà soll damals Tränen aus Blut geweint haben, was nun auch noch Wallfahrer anzog. Heute werden die Besucher neben dem Glanz des Ortes hauptsächlich von den hübschen Stränden mit klarem Wasser angezogen. Der beste Tag, um der Gemeinde einen Besuch abzustatten, ist der Sonntag.
Markttag in Cannobio
Denn die ganze Stadt ist auf den Beinen: Markttag in Cannobio! Auf der Uferpromenade reiht sich Stand an Stand, hier wuselt es nur so von Menschen. Ein ganz besonderes Flair ist das, wenn Einheimische und Touristen gleichermaßen einkaufen oder hier und da an den Buden die frisch zubereiteten Spezialitäten der Region kosten. Zwar ist der Markt in Cannobio ein wenig teurer als seine Pendants weiter im Süden, was vermutlich aufgrund der nahen Schweizer Grenze so ist.
Doch allein, um die Atmosphäre in sich aufzusaugen, sollte man den Markt nicht verpassen – und „teurer“ heißt ja auch nicht gleich „teuer“. Wer es sonntags nicht einrichten kann: Jeden Donnerstag findet an gleicher Stelle ein etwas kleinerer Markt statt, der nicht ganz so belebt ist.