Besozzo ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Varese. Mit einer Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht, verfügt dieses kleine Städtchen über zahlreiche historische und architektonische Denkmäler, die von seiner reichen Kultur und Tradition zeugen. Besozzo ist berühmt für seine Panoramalage am Lago Maggiore und für die Anwesenheit von wichtigen archäologischen Stätten wie den Kirchen San Nicone, San Vito Martire, Sant’Anna und San Martino.
Darüber hinaus beherbergt die Gemeinde kulturelle und folkloristische Veranstaltungen, die Besucher aus der ganzen Welt anziehen, so dass es ein faszinierender Ort zum Erkunden ist.

Kirche von San Nicone in Besozzo

Die Ursprünge sind mit der Figur des seligen Nicone verbunden, einem Einsiedler, der bereits zu Lebzeiten sehr verehrt und aufgrund einer gefestigten Tradition zum "Heiligen" erklärt wurde und um 1180 in Besozzo starb. Die Begräbnisstätte wurde bald in eine Kapelle umgewandelt, in der die sterblichen Überreste untergebracht werden konnten. Um dem Vormarsch des Protestantismus entgegenzuwirken, wollte der hl. Karl Borromäus den Kult des seligen Nicone, durch die Gründung einer Bruderschaft stärken.
Bei dieser Gelegenheit wurden die angrenzenden Gebäude erweitert, um den Hüter und die Ordensleute unterzubringen, und es wurde ein kleiner Kreuzweg gebaut. Bewundernswerte Fresken der Brüder Baroffius aus dem 17. Jahrhundert verblüffen die Besucher auch heute noch. Giuseppe und seinem Bruder Giulio Baroffio verdankt man auch die Fertigstellung des Glockenturms von San Vittore in Varese, eines der bekanntesten und allgemein wichtigsten Denkmäler für die Vareser.

Besozzo ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Varese
Besozzo ist eine italienische Gemeinde in der Provinz Varese

Monumento ai Caduti (Denkmal zu Ehren der Gefallenen)

Schon aus der Ferne kann man es erkennen und wenn man sich auf der zentralen Einkaufsstraße Via XXV Aprile befindet und nach oben sieht, kann man das „Monumento dei caduti“ wirklich nicht übersehen. Es thront auf dem Hügel über Besozzo. In den 1960er Jahren nannte es das Tagblatt von Besozzo in den Namen "Il Faro" (Leuchtturm)um, und es wurde zum Symbol des Ortes. Dieses Gebäude entstand nach dem Ersten Weltkrieg als Denkmal für die Gefallenen und wurde 1923 zu Ehren der 68 Toten von Besozzo und der 49 Gemeinden errichtet.

Im Jahr 1921 begann ein Fundraising, das die Bürger sehr anregte. In diesem Zuge wurden 2445 Lire eingesammelt, vergleichbar mit rund 50.000 Euro heutzutage. Zwei Jahre später begannen die Arbeiten. Das Projekt musste während der Bauphase geändert werden. Und zwar wurde die Höhe reduziert, weil es nicht genügend Mittel gab, trotz der Bemühungen der Bewohner von Besozzo und der organisierten Wohltätigkeitsveranstaltungen. Am 3. Juli 1927 gab es die Einweihung, zu der auch General Luigi Cadorna eingeladen wurde, der aber nicht erscheinen konnte. Eine Visite am Abend, wenn es dunkel ist, ist dank der Beleuchtung, die sehr Ansichten schafft, auch empfehlenswert. Das Monument kann man auch über eine steilen Treppenaufgang erreichen.

Die zwei Seelen Besozzos

Der Fluss Bardello teilt das heutige Städtchen Besozzo in zwei Teile. Besozzo Superiore (oberer Teil) ist der historische Kern während sich in Besozzo Inferiore (untere Teil) der kommerzielle Part befindet. Hier sind sehr schöne Läden in der Einkaufsstraße Via XXV Aprile vorhanden.
Man kann außerdem einen guten Kaffee oder Aperitif während einer Shoppingpause, in einer der zahlreichen Bars genießen. Und falls man, vor lauter Einkaufsfieber, die Zeit vergisst, gibt es jede Menge hervorragende Restaurants und Pizzerien, sei es direkt an der Straße oder auch etwas abseits.

Der Fluss Bardello teilt das heutige Städtchen Besozzo in zwei Teile
Der Fluss Bardello teilt das heutige Städtchen Besozzo in zwei Teile

Kinderspaß im Park (parco pubblico)

Auf der Suche nach einem wirklich schönen Kinderspielplatz, ist Besozzo genau der richtige Ort. Im kommunalen Park Besozzo befindet sich ein schön gelegener Spielplatz. Hier gibt es verschiedene Spielgeräte wie Schaukeln, Rutschen und Klettergerüste. Hier können Sie ihre Kinder sehr gut beaufsichtigen und, warum nicht, sich in der Zeit mit anderen Eltern unterhalten. Es kommen hier immer nette Gespräche zustande!

Kinderspaß im Park
Auf der Suche nach einem wirklich schönen Kinderspielplatz, ist Besozzo genau der richtige Ort

Herrlicher Spaziergang am Fluss Bardello entlang

Ein Spaziergang entlang des Flusses ist ein Erlebnis, das alle Sinne einbezieht und eine erfrischende Pause vom Alltag bietet. Außerdem bietet es die Möglichkeit sich mehr mit der Natur zu verbinden. Das beruhigende Geräusch des fließenden Wassers, der Gesang der Vögel, der sich mit dem Rauschen der Blätter vermischt, und der Blick auf das Wasser, das den Himmel und die umliegende Vegetation reflektiert, schaffen eine Atmosphäre der Ruhe und des inneren Friedens. Es ist eine Zeit, in der wir langsamer werden, tief durchatmen und Stress und Sorgen hinter uns lassen können.

Route: Parken Sie ihr Auto direkt am öffentlichen Park (parco pubblico SS 629) von Besozzo. Von hier aus gehen Sie die Treppen in den Park runter und dann rechterhand in die Unterführung der Fußgängerzone. Dieser kurze Tunnel verbindet den öffentlichen Park mit dem Laufweg, der dem Bardello Fluss entlangführt. Genießen Sie den angenehmen Weg und das beruhigende Geplätscher des Wassers. Am Ende des Weges beginnt der gut ausgeschilderte Lauf- und Fahrradweg (pista ciclopedonale). Hier können Sie rechts weiterlaufen bis nach Gavirate.

Lauf- und Fahrradweg (pista ciclopedonale)
Am Ende des Weges beginnt der gut ausgeschilderte Lauf- und Fahrradweg (pista ciclopedonale)

Diese Wanderung von Besozzo nach Gavirate ist ein Muss für diejenigen, die gerne in der Natur unterwegs sind und die verborgenen Perlen diesen Teils der Provinz Varese entdecken möchten.


Autorin: Brigitte Helm

Haben Sie jemals daran gedacht in ein Labyrinth zu gehen, nicht um sich zu verirren, sondern um sich zu finden? Und an einer Kreuzung würden Sie rechts abbiegen, oder gegebenenfalls links, oder schnurstracks geradeaus gehen? Zugegebenermaßen haben Labyrinthe etwas Magisches und versetzen uns in geheimnisvolle und traumhafte Welten.

Nur für Naturliebhaber

Es gibt am Lago Maggiore ein Labyrinth das nur aus Kamelien besteht: “Durch Zufall geboren, heute erzählt es die Liebe zur Natur”. In Laveno-Mombello, in der Nähe des Moorgebiets (Moorgebiet von Laveno Mombello - Rundgang), befindet sich das einzige Kamelien-Labyrinth Italiens. Es wurde von Enrico Gasparini realisiert und zieht jedes Jahr Tausende von Menschen an.
Der Eintritt ist frei, aber es gibt eine sehr strikte Zugangsregel: “Nur Pflanzen- und Tierliebhaber dürfen hier hinein” So steht es auf dem Schild am Eingang. Im Labyrinth selber stehen Schilder mit berühmten Sprüchen und Lebensweisheiten, die an den Wert der Natur und der Bäume erinnern.

Labirinto delle Camellie (Kamelien-Labyrinth)

Labirinto delle Camellie durch einen Zufall entstanden

Dieses Labyrinth liegt auf dem privaten Grundstück der Gärtnerei von Enrico Gasparini. Der Star der Kamelien! Dieser einzigartige Naturliebhaber ist mit seinen stolzen 80 Jahren tatsächlich ein sehr beliebter und berühmter Mann geworden. Wenn man Glück hat, kann man ihn bei seinen Spaziergängen auf dem Grundstück treffen. Er ist immer bereit geduldig alle Fragen zu beantworten, die dieses einmalige „Blumenkunstwerk“ betreffen.
So erzählte er kürzlich, dass dieses Labyrinth tatsächlich nur aus Zufall entstanden ist. In den 60er Jahren hat er das Grundstück gekauft.
Damals hat es eher einem Urwald geglichen und als er anfing diesen zu säubern, stieß er auf einen wirklichen Kamelienwald! Somit fing er an, eine Pflanze nach der anderen herauszureißen um sich einen Weg ins Innere des Waldes zu schaffen. Mal links, mal rechts, mal geradeaus. Und so entstand die Idee des Labyrinths! Mit den rausgenommenen Kamelien hat er den Eingangsweg bestückt der zum Labyrinth führt. Schon dieser Weg ist ein Prachtstück, den man mit großer Vorfreude bewundern kann.

Bank im Labirinto delle Camelie (Kamelien-Labyrinth)

Nicht nur Kamelien

Am Eingang befindet sich ein mit Liebe verziertes Holzschild „Labirinto delle Camellie“ und hier fängt das Staunen an. Es gibt über 80 Sorten Kamelien und hier findet sich ein Großteil davon. Man kann sich ab jetzt nicht nur getrost verlaufen und diese Blumenpracht bewundern. Auf dem ganzen Weg befinden sich auch Schilder mit Aphorismen und Zitaten berühmter Schriftsteller und Philosophen. Vor diesen lädt es dazu zu ein, zu verweilen und meditieren zwischen den Maximen, die uns einladen, Wissen und Respekt vor der Natur zu haben. Es handelt sich um berühmte Sprüche und Lebensweisheiten, die vor allem an den wertvollen und unersetzlichen Wert der Natur und der Bäume erinnern. Wie zum Beispiel: „Wenn du eine Bibliothek und einen Garten besitzen wirst, wird dir nichts fehlen „(Cicerone) oder „Das Geheimnis der Natur ist die Geduld“.
Es gibt sogar kleine Bänke auf denen man verweilen kann, um die Umgebung noch besser auf sich wirken zu lassen. All diese Aspekte machen die Atmosphäre speziell und wunderschön.

Über 80 Sorten Kamelien im Labirinto delle Camelie

Der kleine Teich „Kalmia“

Beeindruckend ist auch der natürliche Quellwasserteich namens Kalmia. Dieser ist umgeben von kahlen Zypressen (Taxodium Distichum), eine besondere Art, weil sie im Wasser lebt und typisch für die Sümpfe des Mississippi und des Missouri ist. Diese Art wurde im 20. Jahrhundert aus den Vereinigten Staaten importiert und hat hier ihr perfektes Habitat Naturale gefunden. Ein natürlicher Lebensraum für die Nistplätze von Wildenten und anderen Vogelarten, die Enrico und seine Tochter Erica schützen und pflegen und das mit viel Liebe. Hier stehen ein kleiner Tisch und eine Bank, auf der man eine Weile ruhen kann und die Natur in vollen Zügen genießen kann.

Sogar im Buch „Labirinti italiani“ (Italienische Labyrinthe) ist ein Kapitel über das Kamelien-Labyrinth veröffentlicht worden. Dieses Buch berichtet über die Kunst, Geschichte, Landschaft und Architektur in den geheimnisvollen Irrgärten Italiens.

Hier geht’s lang

Das Kamelien-Labyrinth ist folgendermaßen zu erreichen: Am besten das Auto in Cerro di Laveno auf dem Parkplatz stehen lassen und aufwärts in die Via Gattirolo gehen. Nach ungefähr 200 m biegt man dann links in die Via Brugo ein und läuft einfach dem Weg nach.

Die folgenden Worte von Enrico Gasparini beschreiben diesen Naturpark am besten: "Der Gärtner muss auch ein Künstler sein, wie einst, als die Gärten "erschaffen" wurden. Ich möchte Ruhe geben, weit weg von Lärm und Stress“

Abschließend bleibt nur noch eins zu sagen: Grazie Enrico!


Autorin: Brigitte Helm

Bei einem gemütlichen Spaziergang auf der Promenade (auf Italienisch: „Lungolago“) Richtung Norden, kann man die Villa Bassani nicht übersehen. Sie liegt direkt gegenüber dem neugebauten Hafen „Porto Labieno“.

Leider ist es nicht möglich die Villa im Innenbereich zu besichtigen, da sie bewohnt ist. Aber ein Blick von außen lohnt sich dennoch!

Es handelt sich hierbei um eine beeindruckende, aristokratische Villa am Lago Maggiore, die im Jahr 1910 erbaut wurde. Dieses dem Architekten Giuseppe Sommaruga zugeschriebene Bauwerk, hat eine im Jugendstil dekorierte Fassade. Sehr originell und außergewöhnlich ist das vorgelagerte Dock, das direkt am See liegt und von einem kleinen Garten gekrönt wird.

Villa Bassani

Der Jugendstil Architekt Giuseppe Sommaruga

Giuseppe Sommaruga (1867-1917) ist eine herausragende Persönlichkeit der italienischen Jugendstilarchitektur. Er ist eng mit der Stadt Varese verbunden, in die er Anfang des 20. Jahrhunderts kam. Noch heute kann man seine beeindruckenden Bauten in der ganzen Umgebung bewundern wie z.B.: der Hotelkomplex „Campo dei Fiori“ oder die Villen entlang der Hänge des „Monte Tre Croci“.
Auch die Straßenbahnstationen der Linie, die früher Varese mit Ponte Tresa verbunden hat, und das Palace Grand Hotel (ex Kursaal) auf dem „Colle Campigli“ entstammen seiner Feder.

Dank dieser bedeutenden und imposanten Bauten wird Varese zu einem echten Freilichtmuseum. Der Architekt verfolgte die Planung mit einer sorgfältigen Liebe zum Detail und mit innovativen Arten von Dekorationen. Diese erkennt man deutlich durch seine großen, wiederholten und verstreuten Muster von Motiven und Details.

Sommarugas einzigartiger Stil

Obwohl es sich bei der Villa Bassani um ein kleines Werk des großen Architekten Sommaruga handelt, zeigt sie alle Haupteigenschaften des Jugendstils und insbesondere des Architekten. Sommaruga beherrscht die Szene des frühen 20. Jahrhunderts in der Lombardei mit einem ebenso eklektischen wie monumentalen Stil.

Die Villa Bassani hebt sich bedeutend von ihrer Umgebung ab und schenkt den Besuchern auf den ersten Blick einen imposanten, fast überheblichen Eindruck, so als existiere nur sie. Die vom Mailänder Architekten errichteten Gebäude zeichnen sich nämlich dadurch aus, dass sie sich nie mit der Umgebung verschmelzen, sondern sich im Gegenteil mit Nachdruck durchsetzen und hierdurch ihre kraftvolle Wirkung erzeugen.

Der Gebrauch einer nüchternen, aber entschiedenen Farbe bewegt die Fassade. In diesem Fall geht man vom schiefergrauen Dach zu einem helleren, fast weißen Farbton in den architektonischen Rippen über. Von der warmen Farbe der Schlösser bis zum blassen Gelb in den Fassadenquadraten.

Villa Bassani in Laveno Mombello

Noch symptomatischer für seinen Stil ist die streng logische und gleichzeitig äußerst ausgewogene Verteilung der dekorativen Elemente. Die geschwungenen Linien des Mittelkörpers (Tor, Giebel und Balkon) erhöhen die Krümmung, wenn sie nach oben gehen, bis sie die Spitze der Rundung in den drei schräg gebogenen Fenstern erreichen. Gleichzeitig wird die kreisförmige Bewegung durch die geradlinige und eckige Bewegung der Seitenkörper gekonnt ausgeglichen.
Wobei die Linie der Unterteilungspfeiler der Fenster des Erdgeschosses mit der Linie der Balkonpfeiler und dann wieder mit der Linie der oberen Fensterbalken verläuft.

Zu guter Letzt lohnt sich noch eine Bemerkung über die dezente Verwendung der plastischen Dekoration. Diese wird durch die Stuckarbeiten auf den Säulen, den Giebeln auf der Oberseite und den vier Vasen an der Unterseite des Daches dargestellt. Auch hier wird die Schwere der Füllung durch das Vakuum des eleganten Geländers kompensiert, das die Spitze des Daches durchläuft und den linearen Aufprall des Profils gegen den Himmel aufbricht.

Die Villa ist nur zu Fuß erreichbar. Man kann das Auto auf einem der vielen Parkplätzen in Laveno parken und eine gemütliche „passeggiata“ bis dorthin machen. An der Promenade gibt es auch viele Möglichkeiten einen Aperitif direkt am See zu genießen, oder in einem der Restaurants zu speisen.


Autorin: Brigitte Helm

Im Veddasca Tal befindet sich eines der charakteristischsten Dörfer der Lombardei. Es handelt sich um Monteviasco, ein kleines, abgelegenes Bergdorf. Diese bezaubernde Ortschaft ist einerseits zu Fuß über 1.000 Stufen erreichbar, daneben besteht jedoch auch die Möglichkeit den Ort über die Seilbahn zu erreichen. Es ist das einzige Dorf der Provinz Varese, das in den Führer „Die schönsten Dörfer Italiens“ aufgenommen wurde.

Monteviasco liegt in der Gemeinde Curiglia und ist 1751 gegründet worden. Um 1800 zählte das Dorf bis zu 900 Einwohner und heute sind es nur etwas mehr als 150. An der Grenze zur Schweiz gelegen, erhebt sich das Dorf an den Hängen der Voralpen und zeigt die charakteristische Bergarchitektur alter Zeiten mit sichtbaren Steinmauern. Diese werden von engen Wegen und Gassen durchquert, die für den motorisierten Verkehr gesperrt sind.

Einmalig gut erhaltenes Dorf

Der Abstand zwischen den einzelnen Häusern misst oft weniger als eine Wagenbreite. In einigen Fällen sind die Wege so eng, dass der Blick in den Himmel durch die überstehenden Dächer der Häuser, die die charakteristischen Abdeckungen mit Platten aus „Beola“ (handgehauene Steinplatten) aufweisen, nicht möglich ist. Dieser Tatsache ist es zu verdanken, dass die mehr als zwei Jahrhunderte alten Straßen noch original erhalten sind. Rizzata nennt man diese alte Kunst des Wegebaus mit engen viereckigen Steinen, die in den Boden eingegraben wurden.
Sakrale Zeichen an den Wänden der Häuser und Handelsbeschriftungen aus früheren Zeiten begleiten den Besucher bei der Erkundung dieses kleinen Dorfes Monteviasco.

In der Gemeinde Curiglia, zu der auch Monteviasco gehört, kann man folgende Sehenswürdigkeiten besichtigen:

Die Kirche

Die Kirche der Heiligen Schnee-Jungfrau (Beata Vergine della Neve) in dem Teilort Alpone di Curiglia und „ist die dem Himmel am nächsten gelegene Kirche des Dekanats von Luino“ (1245 M. ü. d. M.). Das Gebäude erhebt sich zu einem weiten Panorama. Vom Kirchplatz aus überblickt man eine grandiose Gebirgskette (mit Monte Rosa – 4634 Mt. zweithöchster Berg Italiens - im Vordergrund), der sich im Lago Maggiore spiegelt.

Das Gebäude ist einfach gehalten. Der Innenraum mit einem einzigen Schiff ist in drei Ecken gegliedert und ausgeleuchtet, von Fenstern mit einem scharfen Sechstel. Die schöne Abdeckung mit charakteristischen «Piode» (Steinschalen) verweist auf traditionelle Bautechniken, obwohl das Gebäude das Ergebnis einer Bauphase ist, die 1917 abgeschlossen wurde. Für das Fest am ersten Sonntag im August ertönt die Glocke, die auf dem Glockenturm in der Mitte der Fassade errichtet wurde, von oben zu einer weiten, bescheidenen Hommage an den «Herrn der Gipfel».

Historische Notizen

An der Grenze zur Schweiz gelegen, waren die Häuser im Ortskern auf den Hügeln von Curiglia seit jeher von einer Subsistenzwirtschaft geprägt, die hauptsächlich mit Weidewirtschaft und Viehzucht verbunden war. Historiker glauben, dass derselbe Ortsname von dem keltischen Ausdruck «abies asco» (=viele Tannen) abgeleitet ist, der einen Ort bezeichnet, der sich durch seine orthographische Lage und die ihn umgebenden Wälder auszeichnete.
Heute sind die Tannen fast vollkommen verschwunden. Die dichten Wälder in denen das Dorf liegt werden heute durch hochstämmige Bäume wie Kastanien, Eschen und Eichen dominiert.

Die Legende

Der Legende nach ist die Ortschaft Curiglia von vier Soldaten gegründet worden, die der Plünderung beschuldigt wurden. Gleich nach ihrer Ankunft an dem Ort sollen sie die ersten Häuser gebaut haben.
Der Sage nach entführten sie nach kurzer Zeit vier Frauen aus der nahe gelegenen Ortschaft Biegno, was einen kleinen Krieg im Tal ausgelöst haben soll.

Die Gemeinde Curiglia mit Monteviasco heute

Nach einer Zeit der starken Auswanderung und der Aufgabe der Heimat zugunsten der schweizerischen oder lombardischen Industriezentren, öffnet sich das Dorf nun langsam für den Tourismus. Das Dorf bietet sich als idealer Ort für Ruhepausen an, entwickelt ein dichtes Netz von Wanderwegen und schützt einige seiner landwirtschaftlichen und kulturellen Besonderheiten.
Aus diesem Grund wird im Dorf noch heute ein charakteristischer Käse aus roher und 100%iger Ziegenmilch hergestellt und somit das historische und landwirtschaftliche Erbe aufgewertet.

I mulini di Piero (die Mühlen von Piero)

Kurzer Spaziergang zwischen Natur und ländlicher Architektur im Veddasca-Tal. Ausgangspunkt der Wanderung ist „Ponte di Piero“ direkt am Parkplatz der Seilbahn, die nach Monteviasco con Curiglia führte. Mit dem Auto fährt man von Luino Richtung Dumenza und durchquert die Dörfer Runo, Due Cossani und Curiglia.

Um zu den Mühlen von Piero zu gelangen, muss man die Seilbahn passieren und sich rechts halten. Nach ein paar Schritten und vorbei an einer Votivkapelle, kommt es zu einer Abzweigung: Rechts besteigt man die Treppe, die in etwa 50 Minuten nach Monteviasco führt. Links nimmt man den Weg zu den Mühlen. Nachdem man die Brücke überquert hat, geht es in Richtung Piero. Der Spaziergang ist kurz (etwa 15 Minuten) und nicht anstrengend.

Unberührte Natur

Die Landschaft ist einfach bezaubernd. Die im 18. Jahrhundert errichteten Mühlen, die zum Mahlen der Getreide benutzt wurden und 1997 restauriert wurden, erzählen uns von der damaligen Lebensweise und von vergangenen Zeiten.
Es gibt eine Handvoll alter Gebäude direkt oberhalb des Giona-Flusses, traditionell aus Stein und Holz erbaut. Im Frühling und im Sommer findet man oft Tiere auf der Weide. Diese gehören zu den umliegenden Bauernhöfen, die eine qualifizierte Milchwirtschaft führen, darunter ausgezeichnete Käsesorten.

Etwas weiter unten, praktisch unterhalb der Seilbahnstation nach Monteviasco, formt der Fluss viele kleine malerische Wasserfälle. Bei warmem Sommerwetter, bietet das Wasser des Flusses ein erfrischendes und belebendes Bad.
Diese Wanderung ist wirklich für jedermann geeignet, besonders für Kinder, denn der Zauber hält das ganze Jahr über an. Selbst im Herbst, wenn sich die Blätter färben und im Winter, wenn der Schnee die Landschaft besänftig, ist die Atmosphäre immer einmalig. Kurz hinter den Mühlen führt ein alter Weg, der in einem schlechten Zustand und daher ziemlich gefährlich ist, zu einer alten Steinbrücke, die den Fluss überquert und nach Biegno hinaufführt, auf die andere Seite des Veddasca-Tals. Wir erwähnen diesen Weg, empfehlen ihn wegen des schlechten Zustands jedoch ausdrücklich nicht.


Autorin: Brigitte Helm

Der Regionalpark „Campo dei Fiori“ ist eines der schönsten Naturgebiete, welches man bei einem Ausflug in dieser Provinz besuchen kann. Der Park wurde 1984 gegründet und 2009 erweitert und umfasst ca. 6.300 Hektar.

Der Name Campo dei Fiori (Blumenfeld) leitet sich wahrscheinlich von den beeindruckenden Blüten (vor allem Narzissen) ab, welche die Weiden im Frühling färbten. Mit der Aufgabe der Beweidung wurden die weiten Wiesen, die den langgezogenen Bergrücken bedeckten, durch Wald ersetzt.

Atemberaubende Ausblicke

Auf dem langgezogenen Bergzug des Campo dei Fiori kann man den beeindruckenden Monte Martica bewundern. Der Bergzug nimmt den westlichen Teil des Parkgebiets ein und grenzt mit seinen südlichen Hängen an den Varese-See. Durch seine Ausrichtung nach Osten und Westen erkennt man von der Poebene kommend sofort sein unverwechselbares Profil und seine Gipfel, von denen sich ein herrliches Panorama auf die Alpenkette und die Ebene eröffnet. Der höchste Gipfel ist der Punta Paradiso (1227 m). Das Gebiet des Campo dei Fiori besteht aus Karbonatgestein, in dem die unablässige Erosionsarbeit des Wassers ungefähr 130 Höhlen mit einer Gesamtlänge von über 30 km entstehen ließ.

Der zweite Teil des Bergzugs umfasst die östliche Grenze des Parks mit zwei Gipfeln, die in Süd-Nord-Richtung aufeinander folgen; das sind der Monte Chiusarella (912 m) und der Monte Martica (1025 m).

Die beiden Berggruppen werden durch das wunderschöne Rasa-Tal getrennt, das das Olona-Tal mit dem nahegelegenen Valcuvia-Tal verbindet. Hier kann man die Natur hautnah erleben und herrliche Spaziergänge unternehmen.

Parco Regionale Campo dei Fiori

Naturreservate in einer wundervollen Umgebung

Innerhalb des Regionalparks Campo dei Fiori gibt es wunderschöne Naturreservate. Bei einem Spaziergang durch das Gebiet des Parks kann man die Naturschutzgebiete Lago di Ganna und Lago di Brinzio bewundern. Weitere interessante Sehenswürdigkeiten sind die Morrgebiete Torbiera Pau Majure und Torbiera del Carecc. Bei einem Spaziergang inmitten der Natur kann man wunderschöne Buchen- und Fichtenwälder und die imposanten Berge des Naturschutzgebiets Campo dei Fiori sehen. Eine weitere wunderbare Landschaft, die man besuchen sollte, ist das Grasland im Martica-Chiusarella-Reservat.

Naturdenkmäler

Der Park verfügt auch über eine lange Liste von Naturdenkmälern: die Fonte del Ceppo, die Quelle an der SP45, die Riesentöpfe des Vellone-Bachs, der Findling Brinzio, die Valganna-Schluchten, der Pesegh-Wasserfall, der Motta d'Oro-See und der Tagliata-Teich. Sie alle können auf dem dichten Netz von 16 Wanderwegen besichtigt werden, die das Gebiet durchziehen und mit einem umfassenden Beschilderungssystem ausgestattet sind. Hinzu kommen einige wichtige Fernwanderwege wie der europäische Wanderweg E1, der Jubiläumsweg, die Via Verde Varesina und der Ringweg von Valcuviano.

Sacro Monte di Varese und weitere Sehenswürdigkeiten

Auf langen Entdeckungsreisen durch das Schutzgebiet kann man die zahlreichen architektonischen Zeugnisse der langen Geschichte des Parkgebiets bewundern. Hier ist es auch möglich angenehme Spaziergänge zu machen, um die herrlichen religiösen Gebäude zu entdecken. Zu nennen sind hier das Kloster des Heiligen Franziskus, die Badia di Ganna und natürlich der Sacro Monte di Varese und die Kapellen der Rosenkranzmysterien in Varese, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden.

Auch lohnt es sich die wunderschönen Villen und deren Parks anzusehen wie die Villa Recalcati, die Villa Toeplitz, die Villa Ponti und die Villa della Porta Bozzolo oder die malerischen Dörfer wie Brinzio und Castello Cabiaglio. Für die Liebhaber von "Leckereien" und vor allem von exzellenten italienischen Produkten, die man probieren kann, ist ein Termin in dem prächtigen Jugendstil-Industriekomplex der Brauerei Poretti zu empfehlen. Es handelt sich hier um eine der berühmtesten historischen Brauereien Italiens, die 1877 auf Betreiben ihres Gründers Angelo Poretti gegründet wurde (es ist bekannt, dass in den 1960er Jahren ein junger Poretti in Freising/Bayern auf der „Bierbrauer Hochschule“ studiert hat). Hier ist es möglich zu jeder Zeit eine interessante Führung durch die Villa und die Brauerei mit Degustation zu organisieren, welche sich lohnt!

Blick auf den Sacro Monte di Varese
Blick auf den Sacro Monte di Varese

Astronomische Sternwarte Schiaparelli

Das astronomische Observatorium Campo dei Fiori (auch benannt als "Observatorium Schiaparelli") befindet sich auf dem Gipfel des Campo dei Fiori in Varese auf 1.230 m Höhe. Hier befindet sich seit mehr als einem halben Jahrhundert die „Cittadella di Scienze della Natura“, die von Salvatore Furia gegründet wurde, um "eine Brücke des Verständnisses zwischen der Wissenschaft und dem Volk zu schlagen". Die Cittadella di Scienze della Natura ist eine gemeinnützige Vereinigung, deren Ziel es ist, die Kostbarkeit der Wunder der Natur zu vermitteln, die Notwendigkeit, sie zu verteidigen und vor Unwissenheit und Spekulation zu schützen. Sie engagiert sich seit jeher für didaktische Aktivitäten. Es handelt sich um Aktivitäten, die von Beobachtungsabenden bis hin zu wissenschaftlichen Konferenzen reichen und von Tagen, die der Sonne gewidmet sind, oder von solchen, die der Natur gewidmet sind.

Zur Zitadelle gehören das astronomische Observatorium "G. V. Schiaparelli", das geophysikalische Zentrum der Voralpen und der Berggarten "R. Tomaselli" zum Schutz und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. Die Einrichtung ist Teil der Schiaparelli Astronomical Society, die 1956 von S. Furia gegründet wurde; sie besteht und wird von Freiwilligen betrieben, die ihre Freizeit für die Verbreitung und wissenschaftliche Forschung einsetzen.

Es wird jährlich von Tausenden Menschen besucht, darunter Gruppen, Schulen und Einzelpersonen, die es tagsüber oder nachts besuchen. Mit ihren drei Kuppeln ist sie auch ein wichtiges internationales Wissenschaftszentrum. Die Forschung konzentriert sich auf die Sternspektroskopie und die Beobachtung von Asteroiden, die für unseren Planeten gefährlich sind. Eine Tätigkeit, die es zu einem der wichtigsten astronomischen Amateurobservatorien der Welt macht. Das Hauptteleskop der Sternwarte ist ein Spiegelteleskop mit 84 cm Durchmesser, eines der größten Amateurteleskope in Italien und Europa.

Das Centro Geofisico Prealpino in Varese ist seit Ende der 1960er Jahre ein regionaler Bezugspunkt für die Meteorologie mit einem täglichen Bulletin, Wetter- und Klimastationen, der Überwachung der Wasserstände von Seen, Flüssen und einer seismischen Station, die seit 1981 an das INGV (Nationales Institut für Geophysik und Vulkanologie) angeschlossen ist. Das Centro gehört auch zu der Astronomischen Gesellschaft Schiaparelli (auch wenn es seinen Sitz in Varese hat).

Trekking-Pfade

Innerhalb des Regionalparks gibt es ein dichtes Netz von speziell gekennzeichneten Wanderwegen. Viele der Wege, die Sie wählen können, sind recht einfach und eignen sich hervorragend für schöne, entspannende Spaziergänge inmitten der Natur. Im Park können Sie sich für einen der 21 Wanderwege entscheiden. Wenn Sie besondere Vorlieben haben, können Sie auch einen Themenweg wählen, der auf der Wanderkarte 2011 markiert ist. Einer der schönsten Wanderwege ist die 3V, auch Via Verde Varesina genannt. Auf dieser Trekkingroute können Sie in mehreren Tagesetappen die schönen Seen der Gegend besuchen.


Autorin: Brigitte Helm