Der Parco Regionale della Valle del Ticino, auch als Parco Lombardo della Valle del Ticine bekannt, ist das Ausflugsziel Nummer eins für Naturliebhaber in Sesto Calende. Sie betreten eines von zwei Gebieten des Parco del Ticino, der am gleichnamigen Fluss zwischen der Lombardei und dem Piemont verläuft. Das komplette Naturschutzgebiet deckt eine Fläche von 91.410 Hektar ab.
Dieses Areal ist in einen 22.249 Hektar großen Naturpark und in den 69.161 großen Regionalpark, den Parco Regionale della Valle del Ticino, unterteilt. Ein besonderes Markenzeichen des Naturschutzgebietes ist die hohe Biodiversität. Das bedeutet, dass Sie hier einer äußerst komplexen Naturlandschaft begegnen, die Feuchtgebiete, landwirtschaftliche Nutzflächen, Heide, Wälder und Wasserläufe einschließt.
Ein Gesetz zum Schutz der Natur als Wegbereiter
Die Geburtsstunde des Parco Regionale della Valle del Ticino hatte mit der Umsetzung des Regionalgesetzes 9/1/1974, n. 2, geschlagen. Dieses Gesetz bildete die Grundlage dafür, überhaupt den ersten Regionalpark Italiens ins Leben zu rufen. Seitdem verfolgt das Naturreservat das Ziel, den Fluss sowie die umgebende Natur vor der sich stetig erweiternden Urbanisierung und Industrialisierung zu schützen.
Dem Gleichgewicht aus Natur und Urbanisierung wird mit diesem Naturschutzgebiet entgegengewirkt. Das oberste Ziel ist dementsprechend, die vorhandenen Grünflächen nicht in Mitleidenschaft zu ziehen.
Drei Provinzen und über 40 Gemeinden
Dieses Gesetz schloss die Beachtung der drei Provinzen Mailand, Varese und Pavia ein. Außerdem sind von der Regelung insgesamt 47 lombardische Gemeinden betroffen, die zwischen den Flüssen Tessin und Po sowie dem Lago Maggiore verlaufen. Unter diesen Gemeinden ist Sesto Calende nur eine von vielen.
Eine üppige Vegetation im Feuchtgebiet
Der Parco Regionale della Valle del Ticino ist nur ein Abschnitt des Parco del Ticino, der in ein Flusstal, mehrere Hügel, ein bewässertes Gebiet sowie eine trockene Hochebene unterteilt ist. Insbesondere das Flusstal erstreckt sich über 40 Prozent der Gesamtfläche und gilt als abwechslungsreichster Bereich des Naturparks.
Auf einer Wandertour an diesem Abschnitt entlang entdecken Sie ein Areal, an dem sich der Fluss einen Weg in die Sedimente der Ebene gebahnt hat. Dadurch sind in dieser Zone Feuchtgebiete von überwältigender Schönheit entstanden, die die Basis für eine extrem üppige Wasservegetation bieten. Dieses bewässerte Gebiet wird landwirtschaftlich genutzt. Die Heideflächen der trockenen Hochebenen sind zum Teil bereits der Urbanisierung zum Opfer gefallen.
Tierische Begegnungen
Das Biotop des Parco Regionale della Valle del Ticino wird alljährlich von mehreren tausend Besuchern aufgesucht. Hier treffen Sie auf ein unberührtes Stück Natur, das Lebensraum für unzählige Tierarten bietet.
Vom Aussterben bedrohte Tierarten – vor allem Vögel – haben in dem Naturschutzgebiet ein neues Zuhause gefunden. Doch auch Dachse, Stinktiere, Steinmarder, Wiesel und Füchse sind in dem Naturpark zu Hause.
Für jeden Geschmack das Richtige
Als Besucher des Biotops haben Sie die Wahl, die Naturlandschaft zu Fuß, mit dem Fahrrad, auf einem Pferd, in einer Kutsche oder einem Kanu zu erkunden. Als Besucher des Naturschutzgebietes ist es ihre Aufgabe, die Flora und Fauna in ihrem intakten Zustand zu lassen. Möchten Sie die etwa 50 hier lebenden Tierarten auf eigene Faust in Augenschein nehmen, wenden Sie sich bitte an die Führer des Parks.
Die mehrere hundert Kilometer langen Fuß- und Radwege verfügen über Informations- und Schautafeln. Hier erfahren Sie Wissenswertes über den Parco Regionale della Valle del Ticino. Auf Ihrer Wandertour, dem Spaziergang oder dem Exkurs mit Inline-Skates gelangen Sie ebenfalls zu diversen Einrichtungen, die als Punti Parco oder Centri Parco gekennzeichnet sind.