Der Regionalpark „Campo dei Fiori“ ist eines der schönsten Naturgebiete, welches man bei einem Ausflug in dieser Provinz besuchen kann. Der Park wurde 1984 gegründet und 2009 erweitert und umfasst ca. 6.300 Hektar.
Der Name Campo dei Fiori (Blumenfeld) leitet sich wahrscheinlich von den beeindruckenden Blüten (vor allem Narzissen) ab, welche die Weiden im Frühling färbten. Mit der Aufgabe der Beweidung wurden die weiten Wiesen, die den langgezogenen Bergrücken bedeckten, durch Wald ersetzt.
Atemberaubende Ausblicke
Auf dem langgezogenen Bergzug des Campo dei Fiori kann man den beeindruckenden Monte Martica bewundern. Der Bergzug nimmt den westlichen Teil des Parkgebiets ein und grenzt mit seinen südlichen Hängen an den Varese-See. Durch seine Ausrichtung nach Osten und Westen erkennt man von der Poebene kommend sofort sein unverwechselbares Profil und seine Gipfel, von denen sich ein herrliches Panorama auf die Alpenkette und die Ebene eröffnet. Der höchste Gipfel ist der Punta Paradiso (1227 m). Das Gebiet des Campo dei Fiori besteht aus Karbonatgestein, in dem die unablässige Erosionsarbeit des Wassers ungefähr 130 Höhlen mit einer Gesamtlänge von über 30 km entstehen ließ.
Der zweite Teil des Bergzugs umfasst die östliche Grenze des Parks mit zwei Gipfeln, die in Süd-Nord-Richtung aufeinander folgen; das sind der Monte Chiusarella (912 m) und der Monte Martica (1025 m).
Die beiden Berggruppen werden durch das wunderschöne Rasa-Tal getrennt, das das Olona-Tal mit dem nahegelegenen Valcuvia-Tal verbindet. Hier kann man die Natur hautnah erleben und herrliche Spaziergänge unternehmen.
Naturreservate in einer wundervollen Umgebung
Innerhalb des Regionalparks Campo dei Fiori gibt es wunderschöne Naturreservate. Bei einem Spaziergang durch das Gebiet des Parks kann man die Naturschutzgebiete Lago di Ganna und Lago di Brinzio bewundern. Weitere interessante Sehenswürdigkeiten sind die Morrgebiete Torbiera Pau Majure und Torbiera del Carecc. Bei einem Spaziergang inmitten der Natur kann man wunderschöne Buchen- und Fichtenwälder und die imposanten Berge des Naturschutzgebiets Campo dei Fiori sehen. Eine weitere wunderbare Landschaft, die man besuchen sollte, ist das Grasland im Martica-Chiusarella-Reservat.
Naturdenkmäler
Der Park verfügt auch über eine lange Liste von Naturdenkmälern: die Fonte del Ceppo, die Quelle an der SP45, die Riesentöpfe des Vellone-Bachs, der Findling Brinzio, die Valganna-Schluchten, der Pesegh-Wasserfall, der Motta d'Oro-See und der Tagliata-Teich. Sie alle können auf dem dichten Netz von 16 Wanderwegen besichtigt werden, die das Gebiet durchziehen und mit einem umfassenden Beschilderungssystem ausgestattet sind. Hinzu kommen einige wichtige Fernwanderwege wie der europäische Wanderweg E1, der Jubiläumsweg, die Via Verde Varesina und der Ringweg von Valcuviano.
Sacro Monte di Varese und weitere Sehenswürdigkeiten
Auf langen Entdeckungsreisen durch das Schutzgebiet kann man die zahlreichen architektonischen Zeugnisse der langen Geschichte des Parkgebiets bewundern. Hier ist es auch möglich angenehme Spaziergänge zu machen, um die herrlichen religiösen Gebäude zu entdecken. Zu nennen sind hier das Kloster des Heiligen Franziskus, die Badia di Ganna und natürlich der Sacro Monte di Varese und die Kapellen der Rosenkranzmysterien in Varese, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden.
Auch lohnt es sich die wunderschönen Villen und deren Parks anzusehen wie die Villa Recalcati, die Villa Toeplitz, die Villa Ponti und die Villa della Porta Bozzolo oder die malerischen Dörfer wie Brinzio und Castello Cabiaglio. Für die Liebhaber von "Leckereien" und vor allem von exzellenten italienischen Produkten, die man probieren kann, ist ein Termin in dem prächtigen Jugendstil-Industriekomplex der Brauerei Poretti zu empfehlen. Es handelt sich hier um eine der berühmtesten historischen Brauereien Italiens, die 1877 auf Betreiben ihres Gründers Angelo Poretti gegründet wurde (es ist bekannt, dass in den 1960er Jahren ein junger Poretti in Freising/Bayern auf der „Bierbrauer Hochschule“ studiert hat). Hier ist es möglich zu jeder Zeit eine interessante Führung durch die Villa und die Brauerei mit Degustation zu organisieren, welche sich lohnt!
Astronomische Sternwarte Schiaparelli
Das astronomische Observatorium Campo dei Fiori (auch benannt als "Observatorium Schiaparelli") befindet sich auf dem Gipfel des Campo dei Fiori in Varese auf 1.230 m Höhe. Hier befindet sich seit mehr als einem halben Jahrhundert die „Cittadella di Scienze della Natura“, die von Salvatore Furia gegründet wurde, um "eine Brücke des Verständnisses zwischen der Wissenschaft und dem Volk zu schlagen". Die Cittadella di Scienze della Natura ist eine gemeinnützige Vereinigung, deren Ziel es ist, die Kostbarkeit der Wunder der Natur zu vermitteln, die Notwendigkeit, sie zu verteidigen und vor Unwissenheit und Spekulation zu schützen. Sie engagiert sich seit jeher für didaktische Aktivitäten. Es handelt sich um Aktivitäten, die von Beobachtungsabenden bis hin zu wissenschaftlichen Konferenzen reichen und von Tagen, die der Sonne gewidmet sind, oder von solchen, die der Natur gewidmet sind.
Zur Zitadelle gehören das astronomische Observatorium "G. V. Schiaparelli", das geophysikalische Zentrum der Voralpen und der Berggarten "R. Tomaselli" zum Schutz und zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. Die Einrichtung ist Teil der Schiaparelli Astronomical Society, die 1956 von S. Furia gegründet wurde; sie besteht und wird von Freiwilligen betrieben, die ihre Freizeit für die Verbreitung und wissenschaftliche Forschung einsetzen.
Es wird jährlich von Tausenden Menschen besucht, darunter Gruppen, Schulen und Einzelpersonen, die es tagsüber oder nachts besuchen. Mit ihren drei Kuppeln ist sie auch ein wichtiges internationales Wissenschaftszentrum. Die Forschung konzentriert sich auf die Sternspektroskopie und die Beobachtung von Asteroiden, die für unseren Planeten gefährlich sind. Eine Tätigkeit, die es zu einem der wichtigsten astronomischen Amateurobservatorien der Welt macht. Das Hauptteleskop der Sternwarte ist ein Spiegelteleskop mit 84 cm Durchmesser, eines der größten Amateurteleskope in Italien und Europa.
Das Centro Geofisico Prealpino in Varese ist seit Ende der 1960er Jahre ein regionaler Bezugspunkt für die Meteorologie mit einem täglichen Bulletin, Wetter- und Klimastationen, der Überwachung der Wasserstände von Seen, Flüssen und einer seismischen Station, die seit 1981 an das INGV (Nationales Institut für Geophysik und Vulkanologie) angeschlossen ist. Das Centro gehört auch zu der Astronomischen Gesellschaft Schiaparelli (auch wenn es seinen Sitz in Varese hat).
Trekking-Pfade
Innerhalb des Regionalparks gibt es ein dichtes Netz von speziell gekennzeichneten Wanderwegen. Viele der Wege, die Sie wählen können, sind recht einfach und eignen sich hervorragend für schöne, entspannende Spaziergänge inmitten der Natur. Im Park können Sie sich für einen der 21 Wanderwege entscheiden. Wenn Sie besondere Vorlieben haben, können Sie auch einen Themenweg wählen, der auf der Wanderkarte 2011 markiert ist. Einer der schönsten Wanderwege ist die 3V, auch Via Verde Varesina genannt. Auf dieser Trekkingroute können Sie in mehreren Tagesetappen die schönen Seen der Gegend besuchen.