Keine 25 Kilometer westlich von Verbania bzw. Pallanza und in etwa genauso nah bei Stresa und Baveno, liegt das Stronatal.
Bereits ein gutes Stück westlich hinter dem Bergmassiv des Mottarona, der sich unmittelbar über Stresa auftürmt. Einer der Hauptorte ist Valstrona, eine alte Walsergemeinde, mit etwa 1.200 Einwohnern.
Durchzogen von Grotten und Höhlen
Begeisterten Fernwanderern wird dieser Name womöglich sogar etwas sagen, gilt das Dorf doch immerhin als Ausgangspunkt für den offiziell im Anzasca-Tal beginnenden 55-tägigen Fernwanderweg Grande Traversata delle Alpi (GTA). Dieser führt von hier bis nach Viozene in den Ligurischen Alpen, immer auf italienischem Boden.
Doch nicht nur Fernwanderfreunden könnte der Name Valstrona etwas sagen, denn das gesamte Stronatal ist durchzogen von Grotten und Höhlen. Die abenteuerlustige Besucher Jahr für Jahr in ihren Bann ziehen.
Eine Exkursion buchen
Eins gleich vorweg: Abenteuerlust bedeutet in diesem Fall nicht, dass man einfach drauf los in die Tiefe hinabsteigen darf. Und schon gar nicht allein. Doch sehen es die örtlichen Behörden natürlich auch nicht gern, wenn man als Unerfahrener mit Gleichgesinnten in einer größeren Gruppe in die Grotten einsteigt.
Wer sich ernsthaft für eine Erkundung einer oder mehrerer dieser Höhlen interessiert, kann an offizieller Stelle eine Exkursion buchen. Diese ist meist nicht teuer, hat aber den Vorteil, dass sie von einheimischen Höhlenforschern durchgeführt wird. Die jeden Winkel einer jeden Grotte kennen wie ihre eigene Westentasche und spannende Geschichten und Fakten dazu erzählen können. Nähere Informationen zu einer solchen Führung erhält man am besten, wenn man sich an die Verwaltung der Gemeinde wendet. Meist kann man Führungen aber problemlos am gleichen Tag vor Ort buchen.
Die Hexenhöhle
Die interessanteste dieser Grotten ist mit Sicherheit die Grotta delle Streghe, zu Deutsch: Hexenhöhle. Sie ist etwa 700 Meter lang, und wenn man mit einem Führer hineingekommen ist, darf man sich im Inneren des Schlunds dann völlig frei bewegen.
Wenn man weiß, dass Forscher im Jahr 1869, als die erste Expedition in die Grotta delle Streghe stattgefunden hat, dort unten Knochen aller möglichen Tiere gefunden haben, schaut man sich das eine oder andere Mal womöglich nervös um. Immerhin handelte es sich dabei nicht um die Knochen kleiner Nagetiere – ganz im Gegenteil. Es waren Knochen von Leoparden, Höhlenbären, ja sogar Löwen! Die sind hier längst ausgestorben, dafür haben sich über die Jahrtausende atemberaubende Stalagmiten gebildet, die in den unterirdischen Kammern gewachsen sind. Wem die Grotta delle Streghe nicht genügt: im Stronatal finden sich über 20 Höhlen dieser Art.