Valle Vigezzo


Valle Vigezzo

Das Valle Vigezzo stellt auf italienischer Seite die Verlängerung der Centovalli dar, es führt von der Grenzstation Ribellasca oben in den Bergen hinunter bis nach Domodossola. Die das Tal umgebenden Bergketten erreichen mehr als 2.000 Meter Höhe – für den Sommer ein ideales Wanderrevier, für den Winter ein prima Skigebiet.

Eine Besonderheit des Valle Vigezzo ist sein Alter. Die ersten Zeugnisse menschlicher Besiedlung stammen aus der Zeit der alten Römer. Später, in den Zeiten der Völkerwanderung, wurde das Tal von Gewalt und Zerstörung heimgesucht, bevor das Valle Vigezzo im 15. Jahrhundert zum Schauplatz von Kämpfen zwischen Schweizer Anspruchstellern und italienischen Adelsfamilien wurde. Schließlich obsiegten die Italiener, und das Valle Vigezzo kam endlich zur Ruhe.

Die Klamm strahlt eine herrliche Ruhe aus

Diese Ruhe stellt sich heute vor allem im Winter ein – zwar kommen auch Skitouristen her, ansonsten bleiben die etwa 7.000 Einwohner des Tals weitgehend unter sich.

In den warmen Monaten steigt die Zahl der Menschen im Valle Vigezzo sprunghaft auf ein Vielfaches an. Trotzdem strahlt die Klamm eine herrliche Ruhe aus, in den verzweigten Wanderwegen treten sich die Trekker selten gegenseitig auf die Füße.

Die Wallfahrtskirche „Santuario della Madonna di Re"

Santuario di Re Madonna del Sangue Valle Vigezzo

Wer von Locarno aus über die Centovalli ins Valle Vigezzo kommt, findet sich als erstes im Örtchen Re wieder, das von der grandiosen Wallfahrtskirche „Santuario della Madonna di Re“ dominiert wird, eine riesiges Gotteshaus, dessen Geschichte bis ins späte 15. Jahrhundert zurückreicht.

Am 29. April des Jahres 1494 ereignete sich hier das Wunder von Re, als ein geworfener Stein in ein Marienbildnis vor der Kapelle eingeschlagen haben soll, woraufhin das Bild der Jungfrau des Jesuskinds zu bluten begann. Die hinzugekommenen kranken Menschen sollen während des Vorgangs geheilt worden sein, und dem Vorkommnis zu Ehren bauten die Bewohner zunächst eine kleine Wallfahrtskapelle. Genau 400 Jahre später wurde mit dem Bau der üppigen neuen Basilika begonnen, die 1958 fertiggestellt worden ist.

San Maria Maggiore: Der Hauptort des Valle Vigezzo

Weiter talabwärts Richtung Domodossola liegt der Hauptort des Valle Vigezzo, San Maria Maggiore. Ein kleines Museum gibt es hier, das sich dem Leben und Sterben jener Buben des Tals widmet, die im 19. Jahrhundert als Kaminfegerjungen ins reiche Mailand verkauft wurden. Etwa drei Kilometer weiter das Valle hinunter, in westlicher Richtung, kommt man nach Druogno, das schon aufgrund seiner zahlreichen alten steingedeckten Häuser sehenswert ist.

Die meisten Touristen im Valle Vigezzo sind Italiener

Ein sicheres Zeichen für eine Region, in der die Dinge noch in Ordnung sind, findet sich auch im Valle Vigezzo: die meisten Touristen sind Italiener, also Landsleute der Talbewohner. Sie kommen im Sommer wegen der guten Luft und der reichhaltigen Möglichkeiten, sich zu bewegen, und sie kommen im Winter, um dem Rummel zu entfliehen, der sich in den typischen Wintersportorten in den italienischen Alpen inzwischen auch eingestellt hat. Nicht nur alpines Skifahren ist im Valle Vigezzo möglich, auch Langlauf und Eislaufen auf präparierten Loipen und Eisflächen laden zu sportlicher Betätigung ein.

Die Belastung durch Autoverkehr ist im Tal nicht besonders hoch, weder im Sommer noch im Winter, was das Valle Vigezzo auch zu einem für Familien mit Kindern höchst interessanten Urlaubsort macht. Erholung steht im Urlaub an erster Stelle, und hier, zwischen Domodossola und den Centovalli, hier kann man sie bekommen, diese Erholung.