Kirche von San Martino in Ronco sopra Ascona


Auf einer Erkundungstour durch Ronco sopra Ascona werden Sie sicherlich zweifelsfrei zugestehen, dass die Kirche von San Martino eines der imposantesten Bauwerke der kleinen Stadt am Lago Maggiore ist. Bereits seit dem 16. Jahrhundert befindet sich das Gotteshaus in seiner heutigen Form an Ort und Stelle

Damals wurde die Kirche auf der Basis eines Oratoriums errichtet, das ungefähr ein Jahrhundert älter ist. Die Idee stammt vermutlich von dem Architekten Giovanni Beretta. Und tatsächlich ist die Kirche San Martino ein Beweis dafür, dass es dem Erbauer nicht an Kreativität mangelte.

Kirche von San Martino in Ronco sopra Ascona

In der Pfarrkirche treffen verschiedene Stilrichtungen aufeinander

Das Gotteshaus ist ein bunter Mix verschiedener Stilrichtungen. Der Chor und das Kirchenschiff lassen eindeutig mittelalterliche Züge erkennen. Die Erhöhung des Kirchenraums sowie der Turm aus dem 16. Jahrhundert sind von Stilelementen des Barocks beeinflusst worden.

Die Fassade ist ein Werk des 19. Jahrhunderts. Dennoch sorgte eine umfangreiche Restaurierung in den 1950er und 1960er Jahren dafür, dass die Kirche heute eine architektonisch harmonische Einheit bildet.

Im Jahr 1563 wurde der Bau vollendet

Der Glockenturm besticht mit seinen Blickfangqualitäten und geht – abgesehen vom Tambours aus dem 19. Jahrhundert – auf die Anfangszeit des Bauwerks zurück. Die robust errichteten Sockel und die Gesimse lassen hingegen darauf schließen, dass Erbauer Giovanni Beretta bei diesen Details seine Hand im Spiel hatte. Die Jahreszahl an der westlichen Fassade – die 1563 – zeigt das Jahr an, in dem die Kirche ihren letzten Schliff erhielt.

Ein Altar ist schöner als der andere

Das Kirchenschiff der Kirche San Martino ist prall gefüllt mit Schätzen. Liebevoll gestaltete Holz- und Marmoraltäre reihen sich auf dem Weg zum prunkvollen Hochaltar aus dem 18. Jahrhundert aneinander. Dieser Hochaltar ist verziert mit Stuckaturen im barocken Stil, die im Chor verewigt sind. Darüber erhebt sich das Altarbild des 1821 in Ronco sopra Ascona geborenen Künstlers Antonio Ciseri, der auf seiner Leinwand den Bischof Martin darstellte.

Ein weiteres Prachtstück ist der dem Heiligen San Rocco gewidmete Seitenaltar, der eine Arbeit der Werkstatt der Pancaldi ist. Der Seitenaltar der Rosenkranzmadonna mit neoklassischen Elementen entstand in den 1780ern durch den Bildhauer Bernardo Giudici. Der dritte Seitenaltar stellt die Schmerzensmutter dar. Allerdings wird über die Herkunft dieses Altars nur spekuliert. Einiges deutet darauf hin, dass dieser Seitenaltar 1810 entstanden ist. Allerdings dominieren auf der Abbildung Stilmerkmale des 18. Jahrhunderts.

Jahrhunderte alte Fresken

Einige bis heute gut ersichtliche Freskenüberreste lassen darauf schließen, dass der Künstler Antonio da Tradate (15. Jahrhundert) tatkräftig an der Gestaltung der Kirche San Martino beteiligt gewesen war.

Vermutlich stammen die Freskenabbildungen auf der rechten Seite des Chores vom Meister höchstpersönlich. Diese Fresken mit den Bezeichnungen „Zyklus der Monate“, „Die Apostel“, „San Fabiano“ oder „San Defendente“ sind wahrscheinlich allesamt Werke des Künstlers, die dem Gotteshaus mittlerweile seit mehreren Jahrhunderten erhalten geblieben sind.

Das Aushängeschild sakraler Bauten in Ronco sopra Ascona

Ein Besuch der Pfarrkirche San Martino verspricht eine interessante Erfahrung auf einer Reise nach Ronco sopra Ascona. Auch wenn das Städtchen die Heimat mehrerer sakraler Bauten ist, ist dieses Gotteshaus mit Abstand eines der eindrucksvollsten.