Es ist eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass auch ein Abstecher, etwa ein Tagesausflug, ins Hinterland des Lago Maggiore mehr sein kann als einfach nur ein Ausflug. Denn in der näheren Umgebung des Sees warten einige sehr sehenswerte Ziele.
Anfahrt nach Macugnana
Nun zählt Macugnana vielleicht nicht unbedingt zur näheren Umgebung, auch wenn es von Gravellona Toce aus keine 40 Kilometer Luftlinie entfernt liegt. Über die SS 33 nach Piedimulera und von dort aus weiter über die SS 549 sind es mit dem Wagen jedoch keine 60 Minuten.
Wenn man auf dieser Strecke fährt, kommt die mächtige Ostwand der Monte Rosa Stück für Stück näher, allein das ist recht beeindruckend. Macugnana selbst liegt schon fast unter dem zweithöchsten Berg Europas, dessen höchster Gipfel schon auf Schweizer Seite liegt.
Vor über 200 Jahren das Ziel von Abenteurern und Glücksrittern
Die Gegend um Macugnana war schon vor über 200 Jahren das Ziel von Abenteurern und Glücksrittern. Der Satz, so denkt man, würde eigentlich besser an den Klondike River nach Kanada passen, der Jahrzehnte lang Goldsucher magisch angezogen hat. Und tatsächlich ist es so, dass diese Aussage auch für Macugnana gilt.
Die Miniera d'Oro della Guia – Miniera d’Oro bedeutet Goldmine – ist Italiens einziger Schacht dieser Art, der in den warmen Monaten des Jahres für Besucher geöffnet wird.
Vor weit mehr als 200 Jahren wurde hier, im Anzascatal, wo der Toce entspringt, Gold entdeckt. Seitdem gilt die Gegend als „goldigste“ in Italien. Da ist es logisch, dass im 18. Jahrhundert und auch später noch zahlreiche Goldsucher und Minenarbeiter in das Tal gekommen sind, die das Edelmetall an die Oberfläche gefördert haben.
1,6 Kilometer der Miniera d'Oro della Guia können besichtigt werden
Die Länge der Mine beträgt insgesamt zwölf Kilometer, immerhin 1,6 Kilometer kann man als Besucher besichtigen. Natürlich darf man nicht auf eigene Faust hinein, vor Ort kann man eine Führung buchen. Während der man viele interessante Dinge über das Goldschürfen und den Abbau erfährt. Spannend zu erfahren ist, dass die Goldmine nicht versiegt ist, wie man eigentlich annehmen würde. Dass man hier ein Goldnugget entdeckt, sollte man nicht hoffen, doch allein das Wissen macht den Rundgang durch die Mine noch einmal um einiges interessanter.
Geschlossen würde sie übrigens, weil die Unterhaltskosten irgendwann teurer geworden waren als das Gold, das hier gefördert wurde. Wer eine Führung mitmachen möchte, sollte auch im Sommer dafür sorgen, dass er warme Kleidung dabei hat. Den in der Mine steigt die Temperatur nie über zehn Grad.