Das Bürgermuseum in Maccagno, auch als „Civico Museo Parisi Valle“ bezeichnet, ist eine der eindrucksvollsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten der gesamten Stadt.
Der Grundstein für dieses Museum wurde bereits im Jahr 1977 gelegt. Damals verbrachte der Sammler und Kunsttheoretiker Giuseppe Vittorio Parisi einige Zeit am Lago Maggiore und war von der Landschaft so begeistert, dass er der 2.200-Seelen-Gemeinde ein besonderes Museum widmen wollte.
Zwei Jahre von der ersten Idee bis zur Gründung
Es folgten erste Kontaktaufnahmen zu Gemeindevertretern, die sich durchaus bereit erklärten, den Künstler in diesem Vorhaben zu unterstützen. Dann war es nur noch eine Frage der Zeit, bis Parisi mit Einverständnis seiner Frau Wanda Valle der Gemeinde seine Kunstsammlung mit mehr als 2.000 Kunstwerken übergab. Das Herzstück sind eigene Produktionen von Giuseppe Vittorio Parisi. Zudem wurde die Sammlung durch italienische Kunstwerke aus dem 20. Jahrhundert erweitert. Die finale Gründung des Bürgermuseums erfolgte im Jahr 1979. Bis heute hat sich die Sehenswürdigkeit durch eines von wenigen neu gegründeten italienischen Museen in der Nachkriegszeit etabliert.
Ein Team aus mehreren namhaften Architekten
Fortan galt der Frage nach der Architektur des Gebäudes besondere Aufmerksamkeit. Weil Parisi von herkömmlichen Formen Abstand nehmen und die Vorschläge renommierter Architekten einfließen lassen wollte, wünschte sich Parisi die Kooperation durch ein ganzes Arbeitsteam. Das Resultat war eine Zusammenarbeit der Architekten Giuseppe Noris (Planungskoordination, Bauleitung), Maurizio Sacripanti (Gesamtentwurf) sowie Riccardo Colella (Ausstattung, Innenarchitektur). Diese drei Fachleute arbeiteten mit Giuseppe Vittorio Parisi zusammen. Nachdem der Uferbereich des Lago Maggiore für das Bauvorhaben ausgewählt wurde, standen erste Ideen für das Gebäudekonzept im Raum. Letztendlich setzte sich ein Museum in Form einer Brücke durch, das in der Nähe der Mündung über den Fluss Giona verläuft.
Tatsächlich dauerte es 17 Jahre, bis die „Museumsbrücke“ von 1981 bis 1998 vollendet wurde. Seitdem konnte der Bau mehrere Architekturpreise auf seinem Konto verbuchen. Zweifelsohne besteht eine Besonderheit des Museumsbaus in dem aufkommenden Gefühl, irgendwo zwischen Wasser und Luft zu schweben. Die Mischung aus Natürlich- und Künstlichkeit sowie den plastischen Charakteristika, die wie eine Art Labyrinth erschaffen, hebt diesen Bau von der breiten Masse ab. Allerdings, so heißt es, ist der Bau aufgrund fehlender finanzieller Mittel noch immer nicht vollendet.
Die Intention der Dauerausstellung
In dem Bürgermuseum werden eine Dauerausstellung sowie stetig wechselnde laufende Ausstellungen präsentiert. Die Dauerausstellung schließt die Schenkung des Ehepaars Parisi-Valle mit insgesamt 2.085 Werken ein. Dieser Kollektion gehören beispielsweise 915 Grafiken, 439 zwei- sowie 325 dreidimensionale Grafiken an. Komplettiert wird die Sammlung durch über 400 antike Münzen und Fundstücke.
Die Vielzahl an Kunstwerken von Vertretern historischer Avantgarde wird durch Arbeiten weniger bekannter kreativer Köpfe aufgewertet. Diese Mischung soll ein allgemeines künstlerisch-kulturelles Abbild erzeugen, die durch Bilder in verschiedensten Darstellungen eine Plattform erhält. Surreale, neoplastische, geometrische, metaphysische oder rhetorische Bilder decken nur einige dieser Themengebiete ab. Mit jedem einzelnen Exponat möchte die Dauerausstellung eine vollständige Abbildung des 20. Jahrhunderts in Italien mit seiner kompletten künstlerischen und kulturellen Entwicklung erschaffen.
Wechselnde Ausstellungen für verschiedene Zielgruppen
Dieses Konzept wird durch stetig wechselnde laufende Ausstellungen gestärkt, die in der Vergangenheit einer großen Bandbreite an Themen gewidmet wurden. Einige dieser Ausstellungen ehrten Künstler wie Giuseppe Vittorio Parisi selbst oder andere Italiener wie Giuliana Storino oder Massimo „Antime“ Parietti. Andere laufende Ausstellungen bezogen sich auf Thematiken wie „Figurative Arbeiten“, die „Zeitgenössische Kunst“ oder „Allegorien der Schrift“.
Über die Jahre hinweg hat sich ein breites Portfolio an Themen aufgebaut, die in dem Bürgermuseum alle Zielgruppen ansprechen. Von „Wie wir waren, die 70er Jahre“ über „Metaphern der Landschaft“ bis hin zu „Licht und Farbe. Die Magie der Glaskunst“ – die Themenvielfalt ist schier unerschöpflich. Dieses Konzept hat sich bewährt und spiegelt die Heimatverbundenheit der Betreiber des Museums wider. Denn immer wieder werden die Arbeiten regional ansässiger Künstler, beispielsweise den Mitgliedern des Vereins freier Künstler aus der Provinz Varese, in die wechselnden Ausstellungen einbezogen.
Unterschiedliche Öffnungszeiten im Sommer und Winter
Das Bürgermuseum befindet sich in der Via Leopoldo Giampaolo in Maccagno. Zur Sommerzeit von Juni bis September ist das Museum donnerstags bis sonntags von 10 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 19 Uhr für Sie geöffnet. Von Oktober bis Mai öffnet das Civico Museo Parisi Valle an jedem Freitag, Samstag und Sonntag von 10 bis 12 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr seine Tore. Der Eintritt ins Bürgermuseum ist kostenfrei.
Ihre Anreise aus Richtung Mailand nehmen Sie über die Autobahn A26 „dei Laghi“ nach Varese-Alessandria bis zur Ausfahrt Vergiate vor. Anschließend setzen Sie die Weiterfahrt auf der Schnellstraße Vergiate-Besozzo nach Luino sowie an der Küstenstraße in nördlicher Richtung fort. Eine Option bei einer Anfahrt aus der Schweiz ist der Grenzübergang Fornasette. Bitte folgen Sie zuerst der Hauptstraße nach Luino, um daraufhin wiederum auf der Küstenstraße in nördlicher Richtung zu fahren.