Pino sulla sponda del Lago Maggiore


Eine Lage, die Aufsehen erregender kaum sein könnte: der kleine Ortsteil Pino sulla sponda del Lago Maggiore erhebt sich über einem Felsvorsprung, dem Sassi di Pino. Auf der östlichen Seite des Lago Maggiore zu Hause, verteidigt der im lombardischen Dialekt liebevoll als „Pin“ bezeichnete Ort einen besonderen Rekord.

Gemeinsam mit einer anderen Gemeinde Italiens ist Pino sulla sponda del Lago Maggiore die Ortschaft mit dem landesweit längsten Namen.

Gotteshäuser in überwältigender Vielfalt

Doch das Städtchen bietet noch mehr, was dem Besucher rekordverdächtig erscheint. Neben einer Kapelle vereint die kleine Stadt zwei Kirchen auf engstem Raum. Wer eine Sightseeingtour durch „Pino“ startet, muss keine großen Wege von Attraktion zu Attraktion auf sich nehmen. Denn Fraktionen wie die zu Pino gehörigen Monti di Pino, Piano Volpera oder Zenna sind problemlos durch einen Fußmarsch erreichbar.

Dennoch sticht die Kapelle aus den Sehenswürdigkeiten der Region heraus. Denn kein Gotteshaus von Pina sulla sponda del Lago Maggiore ist so alt wie die Kapelle Chiesa di Santa Maria Assunta. Im 13. Jahrhundert erbaut, ist das Häuschen an seiner zunehmend bröckelnden Fassade im romanischen Stil erkennbar.

Romanische und barocke Stilelemente sind vermischt

Die Pfarrkirche S. Quirico e Giulietta hat ebenfalls romanische Wurzeln. Allerdings lassen sich die romanischen Stilelemente dieses Kirchenbaus heute nur noch erahnen. Im Rahmen zweier Restaurierungsabschnitte wurden die romanischen durch barocke Charakteristika ersetzt. Seit der zweiten Modernisierung um 1780 präsentiert sich das Gotteshaus in seiner heutigen Form.

In diese Riege sakraler Bauten reiht sich die Kirche Santuario della Madonna delle Grazie ein. Bei Zenna gelegen, wurde dieses Gebäude um 1600 errichtet.

Von der Landwirtschaft zum Tourismus

Pino sulla sponda del Lago Maggiore existiert bereits seit dem Hochmittelalter. Nachdem das Gebiet zuerst im Besitz des Grafen von Seprio stand, änderten sich die Besitzverhältnisse später zugunsten der Mailänder Herrschaft der Visconti. Die Mailänder gliederten das Territorium zu den „vier Tälern“, den Quattro Valli, ein. Im 15. und 16. Jahrhundert ging das Gebiet in die Lehen der Familie Rusca sowie der Marliani über.

Für lange Zeit widmeten sich Menschen in „Pino“ überwiegend der Land- und Waldwirtschaft. Spätestens zu Beginn des 20. Jahrhunderts wandelte sich die Ortschaft in eine beliebte Urlaubsregion. Besonders beeindruckend sind die Villen, die hier um 1900 erbaut wurden. Diese Residenzen betonen bis heute den mondänen Charakter der Region.