Oasi della Bruschera


Oasi della Bruschera

Diese einmalige Oase (Oasi della Bruschera) liegt unweit des Zentrums von Angera und in der Nähe des Eingangs gibt es kostenlose Parkplätze am Ende der Via Arena.

Die Vorzüge des Lago Maggiore und seiner Umgebung liegen in der Möglichkeit, immer schöne, unberührte Ecken zu finden, die einen Besuch wert sind, ohne dass man kilometerweit mit dem Auto fahren muss. Die Oase Bruschera, ist ein faszinierendes Gebiet und ein echter Geheimtipp.

An der Seite des Parkplatzes gibt es Hinweisschilder die den Zugang anzeigen. Das Gebiet ist überschaubar und es besteht keine Gefahr sich zu verlaufen.
Man folgt dem Feldweg ein und biegt bei der ersten Gabelung rechts ab bis man auf das Schild trifft, das den eigentlichen Eingang anzeigt: Der Weg verläuft parallel zum See bis zur Beobachtungshütte für „Birdwatcher“, die von der Provinz gebaut wurde. Auf der linken Seite kann man auf einem Rundweg weitergehen, der zur ersten Abzweigung führt. Der Spaziergang ist wirklich angenehm, vollständig von Grün umgeben und dauert hin und zurück ungefähr eine Stunde.

Eine Naturoase für Jedermann

Das etwa 164 Hektar große Feuchtgebiet von Bruschera, das südlich des Städtchens Angera liegt, stellt einen der letzten überschwemmten Waldstreifen der Lombardei dar. Es ist gekennzeichnet durch ein ausgedehntes Feuchtgebiet der Schwarzerle, ein System von Wiederaufforstungen, Wiesen, Teichen und Schilf sowie Eichenwäldern.

Naturoase - Oasi della Bruschera
Die Oasi della Bruschera - eine Naturoase für Jedermann

Die starke landschaftliche und ökologische Bedeutung haben dazu geführt, dass es als Gebiet von gemeinschaftlicher Bedeutung „Palude Bruschera“ gilt und die Aufnahme in die besondere Schutzzone „Canneti del Lago Maggiore“ (Schilf des Lago Maggiore) erfolgte.
Das große Naturinteresse an diesem Gebiet ist auf das Vorhandensein wertvoller floristischer und faunistischer Elemente zurückzuführen. Das Gebiet umfasst mehrere Ökosysteme. Der nördliche Teil des Gebietes ist der Feuchteste und hier befinden sich die bewaldeten Formationen mit der Dominanz von Schwarzen Ontanen, ausgedehnte Weiden und Schilfgebiete bereichern das Bild. Der mittlere und südliche Teil wird von einem Laubwald mit Eichen dominiert.

Ein Birdwatchingparadies

Der Zugang zum Sumpf ist dank gut ausgebauter Feldwege zu Fuß und mit dem Fahrrad gut möglich. Es gibt drei Eingänge: einen von der Via Arena und zwei von der Via Bruschera. Gleich daneben und unweit des Sees und der „Punta della Forca“, befindet sich eine Hütte zur Vogelbeobachtung. Der Sumpf ist ein faszinierendes Refugium für Zugvögel, Amphibien, Reptilien und kleine Säugetiere. Mehrere Tierarten nisten hier, darunter Reiher, Blässhühner, Seetaucher und Moorhühner.
Wenn man geduldig lauert, kann man den Braunmilan im Flug, den Sumpfbussard und weitere seltene Vögel beobachten. Neben der Fauna ist die Flora ebenso beeindruckend, wobei die auffälligsten Pflanzenarten sicherlich die Schwertlilie und die Seerose sind.

Sumpf der Oasi della Bruschera
Sumpf der Oasi della Bruschera

Eine sehr interessante historisch-wissenschaftliche Notiz

Das Kennzeichen an der Fassade der Gemeinde erinnert noch heute an eine erstaunliche Entdeckung. Angera war der Ort, an dem vor fast 250 Jahren der aus Como stammende Wissenschaftler Alessandro Volta das Methangas entdeckte. Während seines Studiums der Physik und Philosophie reiste Volta viel in Europa herum, blieb aber auch in Gebieten in der Nähe seiner Heimat bis hin in den Kanton Tessin. Und in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts machte er Station am Lago Maggiore: Im Jahr 1776 kam er nach Angera und war Gast von Carlo Ludovico Giorgio Castiglioni sagt der Historiker Luciano Besozzi, der diese Geschichte auf den Seiten des ersten Bandes mit Titel "Angera im neunzehnten Jahrhundert" rekonstruierte.
Der Besuch am Lago Maggiore war kurz, aber er hat sich definitiv gelohnt. Die aus dem Sumpf aufsteigenden Luftblasen gaben dem Wissenschaftler den entscheidenden Hinweis.

Die Entdeckung von Alessandro Volta

Der Physiker berichtete über seine große Entdeckung in Briefen und Tagebüchern die in der örtlichen Bibliothek eingesehen werden können. Diese Dokumente beschreiben mit wissenschaftlicher Sorgfalt die Zeit zu der das Gas gesammelt wurde und das Potential dessen, was er als "entflammbare Sumpf-Luft" bezeichnete.
Auf diesen Seiten erzählt Volta auch von seinen ersten Experimenten und den erfolgreichen Versuchen, die im Glas eingefangene Luft mit einer Kerze zu entzünden. Man sagt, dass er während einer Bootsfahrt das Sumpfgebiet erreichte. Dort bewegte er mit einem Stock den Boden und sah Luftblasen an die Oberfläche steigen. Neugierig schloss er das Gas in Glasröhrchen ein und begann seine Eigenschaften zu untersuchen. Die bahnbrechende Entdeckung des Methans erfolgte am Ufer des Isolino Partegora, das sich direkt vor Angera befindet.


Autorin: Brigitte Helm