Mercallo am Lago di Comabbio


Ganz im Süden, dort, wo der Lago Maggiore aufhört, liegt die Stadt Sesto Calende. Doch um diese soll es an dieser Stelle gar nicht gehen. Von dort aus sind es in Richtung Nordost nämlich nur wenige Kilometer bis zum Lago di Comabbio.

Das Gebiet der sieben Seen

Lago di Comabbio

Das Gebiet das man auch „Zona dei Sette Laghi“ nennt, also das „Gebiet der sieben Seen“, der Lago Maggiore ist der größte davon. Hier befindet sich der winzige, aber sehr sehenswerte Ort Mercallo mit seinen etwa 2.000 Einwohnern. Der Name der Gemeinde leitet sich tatsächlich aus der deutschen Sprache ab: aus „Markt“ und „Halle“ setzt er sich zusammen. Daraus lässt sich schließen, dass an diesem Ort früher Handel getrieben wurde, und zwar auch mit den deutschsprachigen Gebieten nördlich des Alpenhauptkamms.

Der volle Name lautet indes „Mercallo dei Sassi“,„sasso“ bedeutet Stein. Der Name stammt von den zahlreichen Steinblöcken, die heute noch in diesem Gebiet zu finden sind. Historiker vermuten, dass der Beruf des Steinmetzes früher hier verbreitet war und dass diese Steinmetze die unfertigen Skulpturen an Ort und Stelle bearbeitet, diese Arbeit aber nicht vollendet haben.

Schon die alten Römer besiedelten den Lago di Comabbio

Kirche San Giovanni in Mercallo

Im Dorf und in der Umgebung sind Archäologen auf einige reich ausgestattete Gräber gestoßen, die annähernd 2.000 Jahre alt sind. Ein Beleg, dass auch die alten Römer den Lago di Comabbio besiedelt haben. Seitdem im Ortsteil Vignaccia eine römische Nekropolis entdeckt wurde, die auf das 1. Jahrhundert n. Chr. datiert worden ist, gilt diese Erkenntnis als gesichert. Die Grabungen kann man heutzutage besichtigen, was äußerst interessant ist.

Beim Rundgang durch die Gemeinde sollte man aber unbedingt auch die im Mittelalter erbaute Kirche San Giovanni Evangelista aufsuchen. Besonders deren Glockenturm ist herrlich anzusehen. Aufgrund seines Alters ist er sehr beeindruckend, da er bereits im 11. Jahrhundert errichtet worden ist.

Weiter geht der Rundgang, und zwar zur Cappelletta dei Re Magi „Kapelle der heiligen drei Könige“. Diese ist besonders im Innern spektakulär, denn kaum irgendwo findet man ein altes Fresko, dessen Farben sich bis heute so gut erhalten haben.

Ein schöner Blick über den Lago di Comabbio

Wer den Hang, an dem Mercallo dei Sassi liegt, ganz hinaufgeht, wird vom Gipfel der Erhebung mit einem schönen Blick über den Lago di Comabbio belohnt, auf dem die Sonnenstrahlen blitzen. Erfrischend strahlt der See herüber, und wer nun denkt, dass ein kühlendes Bad jetzt genau das Richtige ist: kein Problem. Man muss nur hinunter spazieren zum großen Strand am Ufer und sich in die Fluten stürzen.