Länge 5,3 km
Der Rundweg der Kalkhochöfen ist ein kurzer Spaziergang der sich entlang der felsigen Pfade der Hügel von Ispra windet und zum Wandernetz der grünen Wege der Seen gehört. Von mittlerem Schwierigkeitsgrad mit einigen Abschnitten auf „Wasserhöhe", erlaubt uns dieser Rundgang einen weiten Panoramablick auf den Verbano und manche der heute stillgelegten Kalkhochöfen. Diese Öfen sind echte Denkmäler der Industriearchäologie. Der Weg kann sowohl vom Zentrum von Ispra als auch von der Seepromenade aus sehr leicht begangen werden.
Die Kalkproduktion
Die Kalksteinverarbeitung war in der Region weit verbreitet. Verwendung fand Kalkstein im Baugewerbe und auch als Desinfektionsmittel, darüber hinaus diente er als Dünger in der Landwirtschaft und wurde zum Gerben von Leder verwendet. Die Kalksteinvorkommen am Westufer des Lago Maggiore wurden ab dem frühen Mittelalter genutzt und es entstanden vor Ort entsprechende Hochöfen zur Kalkgewinnung.
Holz war der benötigte Brennstoff das in den umliegenden Wäldern genügend vorhanden war; Kalkhochöfen findet man daher immer in bewaldeten Gebieten. Heute sind einige der Öfen zu Privathäusern umgebaut. Die Herstellung von Kalk in diesen Gebieten ist bis ins Jahr 1387 zurück dokumentiert. Es ist nachgewiesen, dass der gebrannte Kalk sogar auf dem Wasserweg auf Lastkähnen über das Tessin bis in das Zentrum von Mailand transportiert wurde. Dies wurde ermöglicht durch eine Kanalverbindung im Süden von Mailand. Ausgebaut wurde dieser Kanal um das Jahr 1480 von Leonardo da Vinci und der Kalk diente zum Bau des Mailänder Doms.
Hier geht’s lang
Parken Sie am besten in der Nähe des Friedhofes von Ispra, nicht weit vom Café Vespucci, dann gehen Sie nach der Treppe nach oben und gelangen auf eine für Autos gesperrte Straße die aber gut begehbar ist. Nach einer Weile kommen Sie in die Nähe eines weiteren Ofens; dort gehen Sie links eine kleine Straße hinauf (ca. 500 Meter), wo sich die Gelegenheit zu einem Picknick am See, oder zum Schwimmen bietet.
Von dort aus geht es in einem Stück weiter den Berg hinauf zum Belvedere; weiter durch das Dorf, bis man über eine Treppe hinter der Kirche den Ausgangspunkt erreicht.
Die romantische „passeggiata dell’amore“ (Spaziergang der Liebe)
Wussten Sie, dass es auch hier am Lago Maggiore den Weg der Liebe gibt? Weniger bekannt als die ligurische Schwester, aber ebenso eindrucksvoll. Er befindet sich in Ispra am Ostufer des Sees, wo ein steiler Hügel zwischen zwei Anhöhen, dem Monte del Prete und dem Monte Nassi, am Seeufer hochragt und romantische Buchten und Felswände bildet.
Er ist Teil der Route des Rings der Fornaci, und tatsächlich führt er zu den heute stillgelegten Öfen, die echte Denkmäler historischer Industrialisierung darstellen. Die Route ist ein kurzer, aber intensiver Rundgang dank des gebotenen Panoramas und der besonderen Atmosphäre.
Folgen Sie der „Liebesgedichtemauer“
Hinunter zur Seepromenade Amerigo Vespucci führt der Spaziergang gleich nach dem Strand und der kleinen Bar auf der rechten Seite weiter. Auf dem Mäuerchen sind die Liebesgedichte des ligurischen Künstlers Mario Berrino zu lesen. Sie sind eingraviert auf einer Reihe von farbigen Kacheln und lassen die Herzen aller hier vorbeiziehenden Liebespaare höher schlagen. Weiter geht es am Ufer entlang auf abgeflachten Felsabschnitten, die sich mit Kiesstrecken abwechseln. Über kleine Brücken erreicht man ein altes Dock aus dem 19. Jahrhundert. Auf den Laufstegen buchstäblich über den See zu laufen ist ein wunderschönes Gefühl. Die Wellen und das Wasser unter und neben einem empfindet man so nah und man genießt es sozusagen in der Luft zu schweben.
Die Aussicht ist wunderbar, das Panorama umfasst die beiden Ufer bis hin zum Blick auf die Isola Bella mit der Alpenkette im Hintergrund. Nach etwa einem Kilometer verlässt man das Ufer und beginnt an den Villen am Seeufer entlang zu klettern. Man gelangt zu einer Treppe im Wald, die etwas anspruchsvoll, aber gut begehbar ist. Und wieder erscheint ein Hochofen auf dem Grundstück einer Villa. Weiter geht es zur „Fornace in Salvalada“, von wo aus man auf der asphaltierten Straße links zur „Fornace del Pinett“ hinunter geht, mit seinem charakteristischen Steg und dem kleinen Hafen.
Atemberaubender Blick
Auch hier bietet sich eine grandiose Postkartenidylle. Etwas weiter erreicht man die“ Fornace della Punta“ und von hier aus beginnt der Rückweg auf der Asphaltstraße. Durch ein Wohngebiet hindurch kehrt man ins Zentrum von Ispra zurück, vorbei am Rathaus und der Kirche San Martino und am Seeufer endet der Rundweg.
Ein romantischer Spaziergang am Seeufer mit Liebesgedichten, der bezaubernde Ausblicke und greifbare Spuren der Vergangenheit bietet. Alles begleitet von idyllischen Seestimmungen und vielen Emotionen.
Sie möchten den Rundweg der Kalkhochöfen (Anello delle fornaci) gerne abwandern?
Dann laden Sie sich doch einfach die
Karte der grünen Wege der Seen (Le Vie Verdi Dei Laghi) runter!