Die an das Collegio Papio grenzende Kirche Santa Maria della Misericordia in Ascona ist eine mit Liebe zum Detail erschaffene Kirche des spätromanischen Zeitalters, die mit gotischen Elementen verziert ist.
Eine in gotischen Buchstaben verfasste Inschrift, die sich an der Südostecke des Chors befindet, stammt aus dem Jahr 1399. Vermutlich begann in diesem Jahr die Erbauung des Gotteshauses, die bis zum Jahr 1422 andauerte.
Eine glatte Fassade mit gotischen Elementen
Sehenswert ist die glatte Fassade der Kirche Santa Maria della Misericordia mit ihrem Steintor samt gotischen Stilelementen, deren Vorbau als Atrium mit drei Bögen verziert ist. Das Portal des Gotteshauses wird von einem Fresko verziert, das die Madonna della Misericordia abbildet und vermutlich durch die Schule des Maestro Domenico erschaffen wurde.
Der schlanke Glockenturm wurde – glaubt man der auf dem Sockel verewigten Jahreszahl – um 1488 errichtet. Dieser hohe Turmbau ist eine Augenweide, deren Glockengehäuse sich äußerst harmonisch in das Gestaltungskonzept einfügt und deren konische Turmspitze wichtige Stilelemente der spätgotisch-lombardischen Kunstepoche aufweist.
Fresken aus mehreren Jahrhunderten
Ein Blick in den Innenraum der Kirche offenbart weitere architektonische Besonderheiten, die nicht nur Kunstliebhaber faszinieren werden. Eine Vielzahl von Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert verziert den gesamten Innenraum des Gotteshauses. Unter dem Triumphbogen stoßen Besucher auf den Altar, der eine Kreation des 14. Jahrhunderts ist und über eine mehrfarbige geschnitzte Holztafel verfügt – ein Werk der Pancaldi aus Ascona. Der Hauptaltar erweist sich als verhältnismäßig mäßig moderne Arbeit des Architekten Franco Pessina. Die im Jahr 1519 errichteten Altartafeln sind Meisterwerke von Antonio Gaia – einem Künstler aus Ascona – die die Aufnahme von Maria in den Himmel abbilden.
Die Wände der Kirche Santa Maria della Misericordia sind mit Gemälden verziert, die die Handschrift des Malers Francesco Pancaldi Mola tragen. Auf diesen Bildern erblicken Besucher eindrucksvoll in Szene gesetzte Darstellungen aus dem Leben des heiligen Karl aus der Zeit des 18. Jahrhunderts. Der Künstler Giovanni Borgnis aus Craveggia hat sich in diesem Prachtbau ebenfalls mit einem Gemälde der Barmherzigen Gottesmutter verewigt. Weitere dekorative Malereien, die Szenen aus dem Leben Jesu oder des Alten Testaments abbilden, vervollkommnen dieses künstlerische Ensemble.
Öffnungszeiten: In der Kirche sind Besucher an jedem Tag willkommen
Diese Kirche aus der Via delle Chappelle aus Ascona ist an allen Tagen der Woche von 7 Uhr bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt für diese Sehenswürdigkeit am Lago Maggiore ist frei.