Kirche San Carlo in Magadino


In der kleinen Stadt Magadino in Gambarogno erinnert die Kirche San Carlo an besonders glanzvolle Zeiten. Die kleine 1.200-Seelen-Gemeinde Magadino galt schon seit dem Mittelalter als bedeutendes Wirtschaftszentrum. So verwundert es nicht, dass mit der Kirche San Carlo in dem Städtchen ein Gotteshaus platziert wurde, das bis heute zum beliebten Anlaufpunkt vieler Gläubiger avanciert ist.

Ein Gotteshaus mit spätklassizistischen Architekturelementen

Denn der Zentralbau der Kirche San Carlo ist ein spätklassizistisches Meisterwerk des Architekten Giacomo Moraglia, das sich seit 1846 an Ort und Stelle befindet. Seitdem ist die am Nordende der Uferstraße befindliche Kirche auch dem Heiligen Karl Borromäus geweiht.

Nachdem die Pfarrerei von der Mutterkirche in Vira Abstand genommen hatte, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis die Kirche San Carlo erbaut wurde. Und der Aufwand hat sich gelohnt. Denn jeder Bereich des Gotteshauses zeigt, wie viel Aufwand und Liebe zum Detail in dem Bau steckt.

Der Glockenturm vollendete das Architektur-Ensemble einige Jahre später

Ein Beispiel hierfür ist der von Alessandro Ghezzi entworfene Glockenturm, der dem Gesamtkonstrukt zu einem späteren Zeitpunkt hinzugefügt wurde. Der Innenraum ist nicht minder beeindruckend und fasziniert mit einem monumentalen Esprit. Einerseits sind es die vier Säulenpaare, welche die Kuppel zu stützen scheinen. Es bleibt nicht verborgen, dass der große Raum in mehrere Abschnitte unterteilt ist und durch einzelne Rahmen aufgegliedert ist. Die Taufkapelle und der Altar sind unter der Leitung des Architekten Moraglia entstanden. Die Kanzel, ebenfalls ein Werk dieses kreativen Kopfes, ist mittlerweile nicht mehr vorhanden.

Der Hochaltar ist hingegen eine Arbeit des Architekten Antonio Allio, der diesen Teil der Kirche aus mehrfarbigem Marmor errichten ließ. Typische Details dieses Altars sind betende Engel sowie ein rundes Ziborium. Den malerischen Feinschliff erhielten Apsis und Chor im Jahr 1948 durch den Künstler Richard Seewald. Ein Seitenaltar ist mit einer außergewöhnlichen Abbildung der Geburt Christi dekoriert, unter der sich die Signatur „Mauro Conconi 1848 Magadino f.“ befindet. Der andere Seitenaltar an der Nordwand besitzt eine Pietá des Künstlers Antonio Ciseri aus dem Jahr 1851 mit dem Titel „Beweinung Christi“.

Gemälde aus dem 16. Jahrhundert

Lassen Sie Ihre Blicke zu den zwei Nischen am rechten Eingang schweifen, erregen zwei Gemälde des Malers Bernardino Luini Ihre Aufmerksamkeit. Vermutlich sind beide Darstellungen um 1512 entstanden und bilden die Heiligen Katharina von Siena sowie Bernhard ab. Letzte Restaurierungsmaßnahmen wurden an der Kirche San Carlo von 1987 bis 1988 von dem Architekten-Duo Giampiero Orsi sowie Orlando Pampuri vorgenommen. Seitdem erstrahlen der Altar sowie der Fußboden in hochwertigem Marmor.

Der Schauplatz des internationalen Orgelfestivals

Einer der Höhepunkte im Veranstaltungsjahr ist das alljährlich stattfindende internationale Orgelfestival. Seitdem treffen Musiker und Musikbegeisterte jeweils im Juli aufeinander, um den Kirchenklängen zu lauschen.