Steile Kurven sind das Markenzeichen der Straße, die vom Ufer des Lago Maggiore bis hoch in Richtung Vairano verläuft. Eine Station auf dieser Straße ist das Restaurant Gambarogno, das das ideale Etablissement für den kleinen Snack zwischendurch ist.
Doch nur wenige Meter neben diesem Restaurant befindet sich die eigentliche Attraktion von Gambarogno. Hier duftet es verführerisch nach exotischen und heimischen Gewächsen, die allesamt im Parco Botanico del Gambarogno gedeihen.
Blütenzauber auf einer Hügelterrasse zwischen Piazzogna und Vairano
Über die Landesgrenzen hinaus ist der Botanische Garten in Vairano San Nazzaro für seinen Reichtum an Magnolien und Kamelien bekannt.
Es heißt, dass die Sammlung dieser Pflanzen eine der umfangreichsten in ganz Europa ist. Vorherrschende klimatische Bedingungen und die Hanglage sorgen dafür, dass in der Gartenanlage etwa 950 Kameliensorten gedeihen. Die Vielfalt an Magnolien ist nur unwesentlich kleiner und wird durch Rhododendren, Azaleen und andere unzählige ornamentale Pflanzenarten ergänzt.
Eine Explosion der Farben
Dieses fantastische Schauspiel der Farben präsentiert sich zur Frühlingszeit in seiner schönsten Pracht. Verzaubert der März traditionell als Blütemonat der Kamelien und Magnolien, erstrahlen Azaleen und Rhododendren nur einen Monat später in all ihrer Schönheit. Gelbe, rote oder weiße Farbtöne harmonieren im Parco Botanico del Gambarogno mit dem allgegenwärtigen Grün. Und mittendrin gedeihen zwischen europäischen und exotischen Nadelbäumen Pflanzenarten wie Wacholder oder Efeu.
Das Erfolgsgeheimnis dieser Pflanzenpracht ist und bleibt allerdings das Klima. Denn auch zur kältesten Zeit des Jahres fallen die Temperaturen nur an maximal 30 Tagen pro Jahr unter die magische Frostgrenze: Bedingungen, die wie für mediterrane Gewächse geschaffen sind.
Die Geschichte des Parco Botanico del Gambarogno
Alles begann im Jahr 1955, als der Gründer Otto Eisenhut das Grundstück erwarb und eine Gärtnerei errichtete. Zu Beginn konzentrierte sich der Baumschulexperte auf den Anbau von Weihnachtsbäumen, um sich anschließend anderen Aufgaben zu widmen. Schnell erkannte der aus Toggenburg stammende Botaniker, welches Potential in dem pittoresk zwischen zwei Wasserläufen gelegenen Grundstück steckt. Von diesem Moment an war es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich zu all den Sträuchern und Freilandschnittstauden immer mehr Pflanzenarten gesellten. Tatkräftige Unterstützung erhielt Eisenhut durch den einstigen britischen Nachrichtenoffizier Sir Peter Smither. Der von 1913 bis 2006 lebende Visionär hatte in Vico Morcote einen großen Garten angelegt. Dieses Naturidyll nutzte Smither, um immer wieder neue Gewächssorten zu züchten und zu veredeln.
Beflügelt von der Leidenschaft des Ex-Generalsekretärs des Europarats, fokussierte sich Eisenhut immer stärker auf die Erweiterung seines Sortiments. Heute hat sich der Parco Botanico del Gambarogno als internationale Größe in der Welt der Botanik etabliert. Kunden wünschen die seltensten Pflanzenkompositionen. Auch Veredelungsmaterial trifft regelmäßig in dem botanischen Garten ein.
Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Allerdings befindet sich der Parco Botanico del Gambarogno mittlerweile in den Händen der gleichnamigen Stiftung. Das Anliegen dieser Initiative ist es, die Wertschätzung des Parks aufrechtzuerhalten und den Wertbestand der kompletten Anlage zu sichern.
Vom Frühjahr bis Herbst öffnen die Betreiber des Parco Botanico von 7.30 Uhr bis 19 Uhr ihre Tore. An Sonntagen öffnet der Park in diesem Zeitraum eine Stunde später. In der Wintersaison verkürzen sich die Öffnungszeiten auf 10 bis 17 Uhr. Der Eintrittspreis beläuft sich auf 5 CHF pro Person. Pflanzenliebhaber sollten etwa eine Stunde für die Besichtigung einplanen. Bei Kennern dauert der Rundgang erfahrungsgemäß etwas länger.
Tipps zur Anreise
Sie erreichen den botanischen Garten, indem Sie der Straße von Vira nach Piazzogna folgen. Hier ist der Park an der Ortsgrenze zwischen Piazzogna und Vairano nicht zu übersehen. Reisen Sie aus italienischer Richtung an, fahren Sie von San Nazzaro nach Piazzogna.
Da die Parkplätze auf der Hochterrasse von Gambarogno zumeist nicht ausreichen, sollten Sie alternativ zu öffentlichen Verkehrsmitteln wechseln. Beispielsweise fahren regelmäßig Busse bis nach Piazzogna.