Im Nordwesten des Lago Maggiore, noch auf der Schweizer Seite gelegen und etwa auf halber Strecke zwischen Ascona und der Grenze zu Italien, liegt auf einer natürlichen Felsterrasse der kleine Ort Ronco sopra Ascona.
Ein einzigartiges Panorama
Sehenswert ist nicht nur die Felsterrasse an sich, von hier aus bietet sich dem Besucher auch ein Blick über den See, wie man ihn sonst wohl von nirgendwo hat. Bis weit in italienisches Gebiet hinein geht die Aussicht.
Direkt vor dem Auge des Betrachters offenbaren sich die der Küste vorgelagerten kleinen Eilande Isola di Brissago und Sant‘ Appollinare sowie das Schwemmland der Maggia. Schon allein für dieses Panorama lohnt sich der Besuch von Ronco.
Das Zentrum von Ronco sopra Ascona
Im Grunde muss man jedoch sagen, dass der gesamte Ort als solches auch nach härterer Prüfung als eigenständige Sehenswürdigkeit durchgeht. Da wäre zunächst das Zentrum der kleinen Gemeinde zu nennen, das eine Vielzahl gut erhaltener Gebäude aus dem 17. Jahrhundert beherbergt und von schmalen und mittelalterlich wirkenden Gassen durchzogen ist. Allein das genügt wohl, um zu verstehen, weswegen Ronco in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts zu einem Dorf geworden ist, in dem Künstler wie etwa der Schriftsteller Erich Maria Remarque („Im Westen nichts Neues“) Inspiration gesucht und garantiert auch gefunden haben.
Die Barockkapelle Madonna delle Grazie und die Kirche San Martino
Zwei Kirchen in Ronco sollte man zudem unbedingt sehen. Da wäre zum einen die Barockkapelle Madonna delle Grazie zu nennen, in der es gut erhaltene Fresken von Giuseppe Antonio Felice Orelli zu begutachten gibt. Von Antonio de Tradate hingegen stammen jene spätgotischen Fresken, die man in der Kirche San Martino, unweit der Barockkapelle, findet.
Das Altarbild ist ebenso reizvoll wie gut erhalten und wurde von Antonio Ciseri geschaffen, einem örtlichen Maler. Dessen Geburtshaus sich direkt gegenüber von San Martino befindet und das heute in Art Museum umgewandelt ist, in dem Werke dieses Künstlers und vieles mehr ausgestellt sind.
Der Gipfel Corona dei Pinci
Wenn weiter oben von dem fantastischen Panorama die Rede war, das man vom Ort aus auf den Lago Maggiore hat, so ist das natürlich nicht falsch. Wer jedoch nach Ronco kommt und nach der Besichtigung des Orts noch viel Zeit hat, sollte es nicht versäumen, auf den über dem Dorf aufragenden Corona dei Pinci zu wandern. Von dessen Gipfel (1.293 m) aus der Seeblick noch einmal deutlich übertroffen wird.
Ein unglaubliches Panorama tut sich von hier auf, das den langen Aufstieg in jedem Fall lohnt. So wird ein Ausflug nach Ronco sopra Ascona garantiert zum Augenschmaus.