Abtei San Donato


Die Abtei San Donato ist eine Kirche in Sesto Calende, die unter Einheimischen und Auswärtigen als größtes Monument des Städtchens am Lago Maggiore bekannt ist. Die Entstehungszeit der Abtei ist auf das 9. und 10. Jahrhundert zurückzuführen. Damals entstand das Gotteshaus durch Initiative von Liutardo de Conti, dem Bischof von Pavia.

Heute heißt es, dass sich einst in direkter Nachbarschaft noch eine weitere Abtei befand. Doch an dieses Bauwerk erinnern heute nur noch Geschichtsbücher. Außergewöhnlich an der Abtei ist, dass die Kirche San Donato das kirchliche Umfeld von Pavia bildete – und das, obwohl das Gotteshaus geographisch ambrosianischem Terrain angehörte.

Abtei San Donato

Eine Abtei aus drei Schiffen

Heute besteht die Abtei aus drei Schiffen, von denen einst alle drei Schiffe in einer Apsis mündeten. Im Laufe der Jahre wurde der obere Bereich der südlichen Apsis allerdings zerstört. Um 1700 wurde dieser Teilbereich gegen die heutige Sakristei ausgetauscht, bei deren Erbauung die Fresken aus der ehemaligen Apsis jedoch erhalten geblieben sind. Den über der einstigen Kirche errichteten Hochaltar betreten Sie über zwei Treppen, welche die im 16. Jahrhundert eingebaute zentrale Treppe kreuzen.

Werfen Sie einen Blick auf die Zeichnungen der Krypta, auf denen das Ave Maria sowie die Geburtsszene abgebildet sind. Es ist schade, dass diese Abbildungen durch den Wandel der Zeit nur noch unscharf erkennbar sind.

Mit Wänden verzierte Fresken

Ein ebenso eindrucksvoller Glanzpunkt des Innenraums sind die um den Hochaltar angelegten Wände. Der Künstler Belotti bemalte diese Wände einst mit Fresken, auf denen Karyatiden mit merkwürdig hervorstehenden Kleidern abgebildet sind. Ebenso wird der hochwertig verarbeitete Chor an der Rundung der Apsis am Hochaltar Ihre Aufmerksamkeit erlangen. Dieser Chor befindet sich seit – sage und schreibe – 1587 in der Abtei San Donato und ist mit 15 Stühlen ausgestattet. Ein weiteres interessantes Element des Innenraums ist das prachtvolle Kapitell im frühromanischen Stil.

Auch die mit Zeichnungen aufgewerteten Wölbungen aus der Vorhalle beweisen, wie viel Liebe zum Detail in der Abtei San Donato steckt. Heute vermuten Historiker, dass diese Vorhalle in der Vergangenheit ein zu drei Seiten geöffneter Bogengang gewesen war, der bei der Erweiterung des Gotteshauses umgestaltet wurde.

Die schönsten Fresken der Abtei

Eine Augenweide der Abtei sind zweifelsohne die Fresken, die in der Kirche in großer Anzahl und aus verschiedenen Epochen vorhanden sind. Einige dieser Kunstwerke wurden im Laufe der Zeit aufgrund von Restaurierungen auf Leinwände übertragen. Eine dieser Fresken ist die Abbildung der Madonna dei Limoni aus dem 16. Jahrhundert. Doch auch die Freske mit dem Titel „Der Disput der Santa Caterina d’Alessandria“ sticht aus der breiten Masse hervor. Dieses Kunstwerk ist eine Arbeit des Renaissance-Malers Bernardino da Zenale und befindet sich heute in der Nische, in der sich einst ein Taufbecken befand.

Weitere sehenswerte Fresken sind „Das letzte Abendmahl“ von Tarillo da Cureia aus dem Jahr 1581, „Die Theorie der Heiligen“ und „Gott auf dem Thron“ in der linksseitig gelegenen Apsis. Der mittlere Pfeiler auf der rechten Seite des Schiffs wird von dem Werk „Madonna der Milch“ verziert.

Reliefsteine von unschätzbar hohem Wert

Die Orgel der Abtei ist erst vor kurzer Zeit restauriert worden. Eine besondere Entdeckung machten Ausstatter, als sie den einstigen Bodenbelag aus Serizzo und Beola gegen einen Terrakotta-Boden austauschen wollten. Hier fanden die Erbauer äußerst kostbare Reliefsteine, welche der Empore des Hochaltars aus der alten Kirche als Abgrenzung dienten und später als Füllung verwendet wurden. Aufgrund ihres hohen Wertes sind diese Steine heute im Palazzo Communale ausgestellt.

Imposante Bögen aus Backstein

Der Außenbereich ist in eine nördliche und zentrale Apsis sowie einen Glockenturm untergliedert, der mit Bögen aus Backstein und anderem Gestein dekoriert ist. Das Besondere an diesen Bauelementen ist, dass in sämtlichen innen und außen angeordneten Mauern Baumaterialien heidnischer und christlicher Bauten verwendet wurden, auf denen noch heute sakrale Bauwerke errichtet werden.